Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hält eine schnelle Trennung von Bundestrainer Hansi Flick nach dem 1:4-Debakel am Samstag in Wolfsburg gegen Japan für wahrscheinlich. Das sei «mehr als eine Diskussion nach dem Spiel», sagte der 62-Jährige beim TV-Sender RTL, «und ich weiß ja auch, was in den letzten Monaten gelaufen ist beim DFB. Da haben nicht mehr viele hinter Hansi Flick gestanden. Rudi Völler ja, aber ob man ihn jetzt noch halten kann – das bezweifle ich».
An einer fehlenden Alternative dürfe eine solche Entscheidung nicht liegen, meinte Matthäus: «Oft hat der DFB vielleicht keinen Plan B, aber es geht ja auch um die Stimmung im Land.» DFB-Sportdirektor Rudi Völler sagte bei RTL angesprochen auf die Flick-Zukunft: «Wir sollten alle ein bisschen in uns gehen und sehen, wie es weitergeht. Mal gucken.»
«Irgendwas ist da vorgefallen»
Matthäus vermutet, dass die Unterstützung für Flick aus dem Team heraus nicht so groß ist wie öffentlich von den Spielern betont. Der Bundestrainer habe «vielleicht das Vertrauen verloren», sagte der Weltmeister von 1990: «Irgendwas ist da vorgefallen, irgendwas ist da passiert. Ich glaube, dass das Zwischenmenschliche auch nicht so ist, wie es nach Außen getragen wird.»
Das Spiel gegen die Japaner, die Deutschland schon bei der WM in Katar in der Gruppenphase besiegt hatten, war für Matthäus erschreckend. «Das Schlimme ist: Das Ergebnis geht ja in Ordnung», sagte er. Die deutsche Mannschaft habe «einfallslos, ohne Kompaktheit, ohne Freude im Spiel, keine Begeisterung, ohne Selbstvertrauen» gespielt. «Wir sind eine Fußball-Nation, aber wir zeigen es nicht».
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