Der Schwimm-Weltverband Fina hat den russischen Olympiasieger Jewgeni Rylow wegen seiner Teilnahme an einer Pro-Kriegs-Kundgebung für neun Monate für alle Wettkämpfe gesperrt.
In einer Erklärung heißt es, man habe die Entscheidung eines Disziplinarausschusses zur Kenntnis genommen, wonach Rylow aufgrund seiner Anwesenheit und seines Verhaltens bei einer Veranstaltung im Luschniki-Stadion in Moskau gesperrt wurde. An der Veranstaltung hatte auch der russische Präsident Wladimir Putin teilgenommen.
Der 25-jährige Rylow trug auf der Bühne neben seinen Medaillen aus Tokio ein «Z» in den Nationalfarben Russlands auf seiner Brust. Der Buchstabe ist mittlerweile mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein nationalistisches Zeichen und prangt auf den in der Ukraine agierenden russischen Militärfahrzeugen. Seine Sperre begann am Mittwoch und gilt für alle internationalen Wettkämpfe.
Rylow holte sich bei den Olympischen Spielen in Tokio im vergangenen Jahr sowohl über 100 Meter als auch über 200 Meter Rücken die Goldmedaille.
Aus Moskau kam scharfe Kritik an der Sperre. Das Vorgehen gegen Rylow sei eine Fortsetzung der Linie zur Politisierung des Sports und schade den internationalen Wettkämpfen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge.
«Wir meinen, dass das den Ideen des Sports absolut widerspricht. Das schadet am Ende den internationalen Verbänden, es schadet den internationalen Wettbewerben, wenn die Stärksten nicht die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen», sagte Peskow. Es sei jetzt wichtig für die Sportler, weiter zu trainieren, um in Form zu bleiben mit dem Ziel, am besten zu sein.
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