FIFA-Präsident Gianni Infantino hat eine rechtzeitige Lösung für das mögliche Tragen der «One Love»-Kapitänsbinde bei der WM der Fußballerinnen in diesem Sommer in Aussicht gestellt. «Ich denke, wir alle haben einen Lernprozess durchlaufen», sagte der Chef des Weltverbands nach einer Sitzung der internationalen Regelhüter des Ifab in Erinnerung an die Männer-WM in Katar.
«Was wir versuchen, dieses Mal besser zu machen, ist den Dialog mit allen, die involviert sind, zu suchen – den Spielführerinnen, den Verbänden, den Spielerinnen», sagte der 52 Jahre alte Infantino in London. Dabei solle geschaut werden, was getan werden könne, «um eine Position, Werte oder Gefühle, die jemand hat, auszudrücken, ohne jemand anderem wehzutun».
Infantino: «Wir suchen den Dialog»
Die FIFA hatte es dem Deutschen Fußball-Bund und anderen Verbänden bei der Männer-WM im vergangenen Jahr unter Androhung von Sanktionen untersagt, die für Diversität stehende Binde zu nutzen. Das Verbot hatte während des Turniers unter anderem beim deutschen Team für viel Wirbel gesorgt. Es mündete in die vor dem Anpfiff des Spiels gegen Japan von Kapitän Manuel Neuer und den anderen Spielern gezeigte Hand-vor-den-Mund-Geste.
«Wir suchen den Dialog und werden eine Lösung rechtzeitig vor der Frauen-WM haben. Das hoffe ich», sagte Infantino. Die englische Spielführerin Leah Williamson hatte zuletzt angekündigt, die «One Love»-Kapitänsbinde bei der WM in Australien und Neuseeland (20. Juli – 20. August) tragen zu wollen. Dies sei eine großartige Bühne, um die Werte, an die das Team glaube, zu fördern, sagte sie. Alexandra Popp trug bei deutschen Länderspielen zuletzt eine Kapitänsbinde in Regenbogen-Farben.
Der englische Verbandschef Mark Bullingham betonte in London, dass die Umstände bei der WM der Männer für alle schwierig gewesen seien. «Wir haben eine Konversation begonnen, sodass wir die Situation lange vor der WM (der Frauen) lösen können», sagte er nach dem Treffen des International Football Association Boards.
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