Der Weltverband FIFA will den umstrittenen Plan für eine Austragung der Fußball-WM alle zwei Jahre in anderthalb Wochen mit seinen Mitgliedsverbänden debattieren.
Am 30. September solle ein so genannter Online-Gipfel über den internationalen Spielkalender stattfinden, teilte die FIFA mit. «Dies ist eine von mehreren Gelegenheiten, um in den kommenden Monaten eine konstruktive und offene Debatte auf globaler und regionaler Ebene zu führen, der die FIFA zuversichtlich entgegensieht», hieß es.
Die Gedankenspiele der FIFA, die Weltmeisterschaft möglicherweise künftig alle zwei Jahre auszutragen, hatten vor allem in Europa für jede Menge Kritik gesorgt. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin drohte mit Boykott und forderte ein Treffen mit FIFA-Chef Gianni Infantino.
Auch Trainer dagegen
In einem Brief an Ceferin stellte sich auch die Vereinigung der europäischen Fußball-Trainer (AEFCA) gegen die Pläne für eine WM alle zwei Jahre. Diese hätten einen «rein wirtschaftlichen Hintergrund» und seien die «Fortsetzung einer ganzen Serie von unpassenden FIFA-Vorschlägen», schrieb AEFCA-Präsident Walter Gagg in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stellte sich auf die Seite der Europäischen Fußball-Union und betonte, dass eine derartige Entscheidung «nicht ohne die Zustimmung der europäischen Verbände und des europäischen Fußballs getroffen werden darf». Es sei «unverständlich», dass zunächst «sogenannte FIFA-Legenden» und nicht die eigenen Council-Mitglieder konsultiert worden sind, hieß es in einem Statement, das der Verband am Freitag nach seiner Präsidiumssitzung veröffentlichte.
Die Technische Beratungsgruppe der FIFA um Direktor Arsène Wenger hatte die Ausrichtung der WM alle zwei Jahre vorgeschlagen. «Da es sich um ein Fussballprojekt handelt, bei dem die globalen Interessen des Fussballs an erster Stelle stehen müssen, begann dieser Prozess mit Spielern und Trainern aus der ganzen Welt», teilte die FIFA mit. Der internationale Spielkalender für Frauen und Männer läuft Ende 2023 beziehungsweise 2024 aus.
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