Felix Sturm hat seine sechste Chance auf eine Box-Weltmeisterschaft unerwartet verpasst.
Der 43-Jährige verlor in der Dortmunder Westfalenhalle den Ausscheidungskampf gegen den vier Jahre jüngeren Ungarn Istvan Szili nach Punkten und verfehlte damit das Duell mit dem Briten Lerrone Richards um den WM-Gürtel des Verbandes IBO. Den sicherte sich Szili, den die Punktrichter nach zwölf Runden mehrheitlich vorn sahen. Der Supermittelgewichtler Sturm war bereits fünfmal Weltmeister, allerdings bei den bedeutenden Verbänden WBA, WBO und IBF.
«Es war ein harter Kampf. Etwas ganz anderes, als ich erwartet habe. Es war leider sehr unsauber, der Ringrichter hat das leider laufen lassen. Aber ich bin Sportsmann und akzeptiere das Urteil», sagte Sturm. Auf ein mögliches Karriereende wollte er sich nicht festlegen. «Ich rede jetzt mit meiner Familie, ich bin weiterhin gesund. Wir setzen uns mit dem Promoter zusammen und treffen dann die richtige Entscheidung.»
Schon ab der dritten Runde war Sturm vom Kampf gezeichnet, allerdings nicht durch einen Treffer von Szili. Der Ringrichter wertete eine Aktion des Ungarn als versehentlichen Kopfstoß, der bei Sturm für einen Cut sorgte. Der Ex-Weltmeister boxte weiter in seiner typischen abwartenden und konternden Art, versuchte so, die Kontrolle über den Kampf zu bekommen. Allerdings bekam sein Cutman die Blutung über dem linken Auge nur schwer gestoppt, die siebte Runde musste 38 Sekunden vor dem Ende unterbrochen werden. Erst mit dem Einverständnis des Ringarztes durfte Sturm den Kampf fortsetzen.
Szili wurde immer offensiver, bearbeitete Sturm mit wütenden Schlagkombinationen. Kurz vor Ende der achten Runde drang der Ungar mit einem Haken durch, Sturm wackelte erstmals bedenklich. Entgegen Sturms Hoffnung wurde Szili in den Schlussrunden nicht müde und boxte seinen Stil bis zum Ende souverän durch. Schon zehn Sekunden vor dem Kampfende riss Szili triumphierend die Arme nach oben.
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