Das Internationale Olympische Komitee hat im Zusammenhang mit dem Fall der Sprinterin Kristina Timanowskaja zwei belarussischen Leichtathletik-Trainern die Olympia-Akkreditierung entzogen.
Die provisorische Maßnahme sei im Interesse des Wohls der belarussischen Sportler ergriffen worden, die sich noch in der Olympia-Stadt befinden. Das habe eine eingesetzte Disziplinarkommission entscheiden, teilte das IOC in Tokio über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Die Trainer Artur Schimak und Juri Maisewitsch haben den Angaben zufolge das olympische Dorf umgehend verlassen, nachdem sie dazu aufgefordert wurden. Die beiden Funktionäre sollen Timanowskaja in Tokio mitgeteilt haben, dass sie wegen kritischer Äußerungen in den Sozialen Medien vorzeitig in ihre Heimat zurückkehren müsse.
Die 24-Jährige hatte sich am Flughafen Haneda an die japanische Polizei gewandt und den Rückflug verweigert. Inzwischen hat sie ein humanitäres Visum von Polen erhalten und am Mittwoch Tokio verlassen. Mittlerweile ist Timanowskaja in Polen angekommen. «Hier fühle ich mich sicher», sagte sie bei einer Pressekonferenz in Warschau. Auch ihr Ehemann wurde dort erwartet. «Ich hoffe, dass wir hier bleiben können, dass ich meine Karriere fortsetzen und dass mein Mann hier Arbeit finden kann.» In einem Interview erzählte die Sprinterin weitere Details ihres Olympia-Albtraums.
Der Trainer und die Mitglieder des Nationalen Olympischen Komitees hätten sie zunächst in ihrem Hotel zur Heimreise gedrängt und ihr gedroht. «Sie haben gesagt, wenn ich aufstehe und abhaue, dann erwarten mich ernsthafte Konsequenzen», sagte sie der «Welt» und den Partnerzeitungen «Gazeta Wyborcza» und «El Pais». «Später kam ein Psychologe zu mir, ein Mann, der versuchte, mich unter Druck zu setzen und der mir Angst machte», sagte die Sprinterin weiter. «Er sagte mir mehrfach, dass ich Probleme mit meinem Kopf hätte und fing an, unverständliche Dinge über manische Zustände zu erzählen.»
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