Die Deutsche Bahn hat nach Ansicht des Fahrgastverbandes Pro Bahn während der Fußball-EM ihren schlechten Ruf bestätigt. Verbandschef Detlef Neuß sagte der «Rheinischen Post»: «Derzeit wird eher unterstrichen, welche Defizite es bei der Bahn gibt.» Vor allem im Nahverkehr würden die Schwächen angesichts vieler Verspätungen und überfüllter Züge besonders deutlich. In diesem Bereich fehle es an Sonderzügen oder Personal in Bereitschaft.
«Selbstverständlich kann das Unternehmen nichts dafür, wenn Straßenbahnen etwa in Gelsenkirchen nicht mit den Massen aus dem Stadion zurechtkommen», sagte Neuß. Wenn sich aber die ganze Welt «über unser Bahnsystem lustig macht, hoffe ich, dass dies auch ein Weckruf für die Politik ist». So könne es nicht sein, dass Milliarden für die Sanierung am Ende doch in die Straße gesteckt würden.
Die Versprechungen des Bahn-Konzerns vor dem Turnier seien «mehr als optimistisch» gewesen. Nach wie vor gelte die Empfehlung des Verbandes, möglichst früh an die Spielorte zu reisen, wenn man mit der Bahn fahre. Zuletzt hatten vor allem Berichte ausländischer Medien über Zug-Pannen und überfüllte Bahnsteige für Aufsehen gesorgt.
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