21. November 2024

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Fahrersprecher zu Formel-1-Affären: Wir wollen Transparenz

Das Sportliche gerät durch diverse Affären in der Formel 1 in den Hintergrund. Das regt die Fahrer auf. Ihr Gewerkschaftsboss bezieht Stellung.

Mercedes-Pilot George Russell, der auch Vorsitzender der Fahrergewerkschaft der Formel 1 ist, hat in der Affäre um Vorwürfe gegen den Fia-Präsidenten Mohammed Ben Sulayem Klarheit gefordert. Der 26 Jahre alte Brite brachte zudem sein Bedauern zum Ausdruck, dass zu Beginn der aktuellen Saison vor allem Themen außerhalb der Strecke die Schlagzeilen dominierten. 

Russell betonte im Fahrerlager von Dschidda vor dem Großen Preis von Saudi-Arabien: «Das Rennfahren sollte immer im Vordergrund stehen. Dafür sind wir hier, das lieben wir.» Es sei aber schade, dass gerade nicht so sei.      

Nachdem seit Anfang Februar die Affäre um Red Bulls Teamchef Christian Horner die Formel 1 überschattet hatte und diese zuletzt zu einem Machtkampf innerhalb des Weltmeister-Teams eskaliert war, kamen vor dem zweiten Saisonrennen auch noch Anschuldigungen gegen Ben Sulayem auf. Gegen den 62 Jahre alten Chef des Internationalen Automobilverbandes wird unter anderem wegen der angeblichen Beeinflussung eines Formel-1-Rennens von der Ethikkommission des Verbandes ermittelt. 

Griff Ben Sulayem in Rennen ein?

Er soll im vergangenen Jahr mit dafür gesorgt haben, dass eine Strafe gegen den spanischen Aston-Martin-Piloten Fernando Alonso in Dschidda wieder zurückgenommen wurde. Alonso rückte dadurch doch wieder auf Platz drei vor und Russell auf Platz vier zurück. «Wir waren überrascht, als vor einem Jahr das Ergebnis noch mal verändert wurde», sagte Russell nun am Ort des damaligen Geschehens.

Zudem werden dem Fia-Präsidenten Medien zufolge weitere Verstöße im Amt vorgeworfen. Er soll demnach in der Vorsaison verlangt haben, der neuen Rennstrecke in Las Vegas die Freigabe des Weltverbandes zu verweigern. Laut weiteren Berichten soll auch das Finanzgebaren des Funktionärs und ehemaligen Rallyepiloten aus Dubai von der Ethikkommission überprüft werden.

Mit einem Ergebnis der Untersuchung soll in vier bis sechs Wochen zu rechnen sein. «Wir wollen die Fakten sehen, wir wollen Transparenz. Wir wollen ein faires und ausgeglichenes Spielfeld, um zu zeigen, was wir können», forderte Russell.