Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) hat deutliche Kritik an zahlreichen Klassifizierungen während der Paralympics in Peking geübt.
«Ich hatte die Hoffnung, dass das IPC die Achillesferse der Klassifizierung überwunden hat», sagte Beucher in China: «Die Spiele haben aber jetzt schon gezeigt, dass die Diskussion ganz oben auf der Agenda stehen muss. Was da in einigen Disziplinen gelaufen ist, vor allem im alpinen Bereich, da kann man einfach nicht schweigen.»
Beucher wirft dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) vor, das Thema im Vorfeld zu sorglos angegangen zu sein. «Man kann nicht sagen, das regeln wir nach den Spielen», sagte Beucher: «Man muss vor den Spielen für einen nachvollziehbaren und ehrlichen Wettkampf sorgen. So hat das Ganze einen faden Beigeschmack.»
Vor allem bei Athleten aus dem Gastgeberland China hatte es zahlreiche Diskussionen in den vergangenen Tagen gegeben, ob der ihnen zugewiesene Zeitfaktor aufgrund ihrer Behinderung gerechtfertigt ist. Die Chinesen hatten auch wegen des Ausreiseverbots während der Coronavirus-Pandemie quasi an keinen internationalen Wettkämpfen teilgenommen. In Peking führen sie den Medaillenspiegel mit großem Vorsprung an, nachdem sie bei allen Spielen zuvor zusammen nur eine einzige Medaille im Curling gewonnen hatten.
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