Freiburgs Torproduzent Michael Gregoritsch nahm lächelnd die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegen. Beim 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln erzielte der Stürmer erneut das wichtige 1:0 für seine Elf, zudem bereitete der 29-Jährige das 2:0 vor.
«Seitdem ich getroffen habe in der Europa League läuft’s so dahin. Es ist schön, dass ich jetzt richtig gestanden bin ein paar Mal, das ist natürlich extrem wichtig für mich», sagte Gregoritsch beim Streamingdienst DAZN.
Das am Ende deutlich überlegene Team von SC-Chefcoach Christian Streich legte dank Gregoritsch vor 34.700 Zuschauern im ausverkauften Stadion den dritten Sieg in der Fußball-Bundesliga in Serie hin – und zum dritten Mal hintereinander war Gregoritsch entscheidend beteiligt, diesmal traf er als Joker in der 72. Minute. Roland Sallai machte alles klar (90.+5).
Köln stellt schwächste Liga-Offensive
Während die Freiburger nun seit vier Spielen ungeschlagen sind, schwächelte Köln in vielen Phasen einer sehr mäßigen Partie. Die FC-Spieler stellen mit nur zehn Toren nach 15 Spieltagen die mit Abstand schwächste Offensive der Liga. Die Gäste verloren zudem Jeff Chabot nach einer guten Stunde durch Gelb-Rot.
«Wir werden arbeiten, wir werden weitermachen – und alles andere ist sowieso Quatsch», sagte Kölns Trainer Steffen Baumgart etwas patzig nach dem Spiel. «Es ist nicht so, dass jetzt alles dunkel aussieht, sondern es ist so, dass wir keine guten Ergebnisse einfahren. Die Leistung hätte heute aus meiner Sicht reichen müssen, einen Punkt zu holen.»
Auch im Europa Park Stadion schwiegen die Ultra-Fans die ersten zwölf Minuten aus Protest gegen den Investoreneinstieg in der Deutschen Fußball Liga. So waren vor allem die Rufe und Pfiffe durch die Finger von Baumgart bis hoch auf die Ränge zu hören. Danach unterbrach Schiedsrichter Harm Osmers die Partie erst mal für fünf Minuten: Aus dem Block der SC-Anhänger war als weiteres Zeichen des Protestes ein wahrer Schokotaler-Regen auf dem Rasen niedergeprasselt. Die goldfarbenen Teile mussten von den Ordnern sogar in Eimern.
Streich hatte überraschend Gregoritsch, Siegtorschütze zuletzt bei den 1:0-Siegen in Mainz und in Wolfsburg, zunächst auf die Bank gesetzt. Nach der Europa-League-Niederlage bei West Ham United und vor der Auslosung der Zwischenrunde an diesem Montag diktierten die Freiburger mit zunehmender Spieldauer das Geschehen. Zudem stand die Abwehr um Routinier Matthias Ginter und dem 22 Jahre alten Talent Jordy Makengo auf der linken Seite weitgehend sicher.
Selke unauffälig
Die Dezimierung des Gegners durch die Ampelkarte für Chabot, der Lucas Höler umgrätschte, und die Hereinnahme der Stürmer Gregoritsch und Sallai verhalf dem SC zu mehr Schwung. Gregoritsch profitierte beim 1:0 davon, dass die FC-Abwehrspieler ihren Keeper Marvin Schwäbe ziemlich alleine gelassen hatten.
Auf der Gegenseite fielen Davie Selke und seine Angriffskollegen in der zweiten Halbzeit kaum auf. Die derzeitige sportliche Situation in Köln sei schwierig, hatte Club-Legende Lukas Podolski schon zuvor beim TV-Sender Sport1 gesagt: «Der FC hat jetzt noch zwei schwere Auswärtsspiele, wenn man zweimal verliert, sieht es zappenduster aus.»
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