Für eine Ruheständlerin ist Andrea Petkovic äußerst umtriebig.
«Ich sehe meine Rolle als jüngste Rentnerin der Welt», sagte die 35 Jahre alte ehemalige Weltklasse-Tennisspielerin in Hamburg mit einem Lachen – um gleich danach zu erzählen, was sie seit dem Ende ihrer Karriere auf dem Court gemacht hat.
Viel beschäftigt nach Rücktritt
«Ich war beschäftigter als jemals zuvor, weil das Erste, was ich getan habe nach meinem Rücktritt, zu allem ja zu sagen, was mir angeboten wurde», berichtete die einstige Top-Ten-Spielerin. Die Zusagen habe sie erst einmal einlösen müssen. «Ich war sehr viel unterwegs, hatte sehr viel zu tun», sagte die Darmstädterin. Jetzt werde es ruhiger. «Es trennt sich die Spreu vom Weizen in dem Sinne, dass ich jetzt weiß, was mir mehr Spaß macht und was weniger.»
In Hamburg ist sie Botschafterin für das Damen-Turnier in der Hansestadt. Anfang der Woche war sie bei den French Open in ihrer Funktion beim Deutschen Tennis Bund (DTB) als Beraterin für junge Talente uns saß auch beim Erstrunden-Aus von Jule Niemeier gegen die Russin Darja Kassatkina in der Betreuer-Box der Dortmunderin. In Wimbledon werde sie Legenden-Doppel spielen.
ZDF-Doku über Frauen im Fußball
Für das ZDF drehte sie eine Dokumentation über bedeutende Fußball-Frauen. Die Sendung wird vor der WM der Frauen im Juli/August ausgestrahlt. Solche Arbeit liege ihr mehr als die Moderation von Sendungen, wie sie es im ZDF schon getan hat. Petkovic kommentiert noch für einen Tennis-Kanal in den USA Matches. Und sie arbeitet weiter als Schriftstellerin.
Am meisten vermisse sie aus ihrer aktiven Tennis-Zeit die Matches, «auf dem Platz zu stehen, die Atmosphäre, die Herausforderung», sagte Petkovic. «Was ich null vermisse, ist, wenn ich im Gym bin und alle machen ihre Warm-up-Übungen. Wenn ich das sehe, bin ich froh, dass ich zurückgetreten bin.»
Über eine Nachricht aus einer anderen Sportart hat sie sich sehr gefreut: über den Aufstieg vom Darmstadt 98 in die Fußball-Bundesliga. Darauf angesprochen beim Medientermin in Hamburg, sagte sie: «Entschuldigung HSV, hier sitzt eine Bundesligistin.»
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