Der langjährige Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow hat nach eigenen Angaben eine fristlose Kündigung vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) erhalten. «Der DSV-Vorstand hat mein Arbeitsverhältnis am 14.10.22 außerordentlich fristlos gekündigt. Gegen diese außerordentliche fristlose Kündigung werde ich gemeinsam mit meinem Anwalt arbeitsrechtlich vorgehen», schrieb Buschkow am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Der Schwimm-Verband war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Zunächst hatte Journalist Hajo Seppelt via Twitter unter Berufung auf eine interne Mail über den Vorgang berichtet.
Der 65 Jahre alte Buschkow war im August im Zuge der Missbrauchs-Affäre um den ehemaligen Weltklasse-Springer Jan Hempel zunächst suspendiert worden. In einer Dokumentation der ARD unter dem Titel «Missbraucht – Sexualisierte Gewalt im deutschen Schwimmsport» hatte Hempel erstmals die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen seinen 2001 gestorbenen langjährigen Trainer Werner Langer öffentlich gemacht. Demnach hatte Langer sich von 1982 bis 1996 an dem Olympia-Zweiten von Atlanta 1996 vergangen.
Buschkow dementiert Vorwürfe
In dem Film warf der heute 51 Jahre alte Hempel dem DSV und auch Buschkow vor, schon 1997 von den Vorwürfen gewusst, aber nichts Entscheidendes getan zu haben. Buschkow sagte damals der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», er habe von den Vorwürfen erst in diesem August im Zuge der Veröffentlichung der Dokumentation erfahren. Laut Hempel soll Buschkow aber damals von der Bundestrainerin über die Vorfälle informiert worden sein.
«Das kann ich nicht bestätigen», hatte Buschkow im August gesagt. Er war 1997 Bundestrainer Nachwuchs und Sichtung am Bundesstützpunkt in Berlin. «Ich habe für mich noch mal nachgeforscht und was ich sagen kann ist, dass wir als DSV-Trainer bei den Deutschen Meisterschaften 1997 in Berlin in einem offiziellen Gespräch von Ulla Klinger informiert wurden, dass aufgrund von persönlichen Differenzen mit sofortiger Wirkung Frank Taubert Jan Hempel trainieren wird», meinte Buschkow. «Mehr wurde uns dazu nicht gesagt.»
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