Ex-Biathlet Erik Lesser verspürt vor den Heim-Weltmeisterschaften in seinem Wohnort Oberhof keine Wehmut.
«Wirklich gar nicht. Es ist gut so, wie es ist», sagte der 34-jährige Thüringer im Interview der «Welt» vor dem anstehenden Saison-Highlight der Skijäger am Rennsteig (8. bis 19. Februar). Der ehemalige Weltmeister Lesser war nach der vergangenen Saison zurückgetreten und verzichtete so auch auf die Biathlon-Festtage vor seiner Haustür.
«Vielleicht bin ich in der ersten WM-Woche vor meinem TV-Einsatz auch mal richtig als Fan im Stadion. Auf jeden Fall nicht vor dem Fernseher, sondern eher vor Ort», sagte der zweimalige Olympia-Zweite, der mittlerweile als Experte bei der ARD arbeitet und eine Ausbildung zum Trainer absolviert. «Ich freue mich sehr auf das Event, auf eine hoffentlich sehr gute WM», sagte Lesser: «Meine Hoffnung und Erwartungshaltung ist, dass wir am Ende sagen können: Die Wettkämpfe und die Stimmung waren wirklich einer WM würdig.»
Es sei kein Problem, nicht als Aktiver dabei zu sein. Zum Glück müsse er nicht mehr gegen den norwegischen Weltcup-Spitzenreiter Johannes Thingnes Bö laufen. «Zum Glück bekomme ich nicht jedes Rennen immer noch eine Minute auf der Laufstrecke von der Konkurrenz draufgepackt», sagte Lesser. Er sei «wirklich froh, dass ich nicht mehr am Start bin».
Stattdessen steht längst auch die Familie im Vordergrund, betonte Lesser, der in dem Interview auch verriet, mittlerweile schon zweimaliger Vater zu sein. «Wir haben Mitte Dezember noch eine Tochter bekommen – es ist spannend, aufregend, nervenaufreibend, aber auch irgendwie noch mal cool und beängstigend zugleich», sagte er.
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