Topstar Novak Djokovic hat am Ende seines komplizierten Tennis-Jahres mit seinem ersten Erfolg bei den ATP Finals seit 2015 aufgetrumpft und sich zum Nachfolger von Olympiasieger Alexander Zverev gekürt.
Glücklich hob der 35 Jahre alte Wimbledonsieger nach dem 7:5, 6:3 im Endspiel in Turin gegen den norwegischen French-Open- und US-Open-Finalisten Casper Ruud seine Kinder Stefan und Tara hoch. «Sieben Jahre – das ist lange Zeit. Die Tatsache, dass ich sieben Jahre darauf gewartet habe, macht den Sieg umso süßer und größer», sagte Djokovic.
Zu Beginn des Jahres hatte die frühere Nummer eins der Tennis-Welt nach einem Rechtsstreit vor dem Auftakt der Australian Open wieder aus Australien abreisen müssen. Auch die US Open hatte er verpasst, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Beim prestigeträchtigen Jahresabschluss der acht besten Tennisprofis der Saison war Djokovic nicht zu stoppen. «Ich bin wirklich zufrieden, wie ich gespielt habe», sagte Djokovic: «Es ist eine große Erleichterung.» Das Jahr sei wie eine Achterbahnfahrt gewesen.
Rekordprämie in Höhe von 4,7 Millionen US-Dollar
Nach den vier Grand-Slam-Turnieren gelten die ATP Finals als bedeutendstes Event im Tennis. Djokovic gilt nun als inoffizieller Weltmeister und zog mit seinem insgesamt sechsten Erfolg beim traditionellen Jahresendturnier mit dem inzwischen zurückgetretenen Schweizer Roger Federer gleich. Als ungeschlagener Gewinner auch in den drei Vorrundenspielen sicherte sich Djokovic eine Rekordprämie von 4,7 Millionen US-Dollar, auf die Zverev in diesem Jahr keine Chance hatte. Der Hamburger pausiert seit Monaten als Folge seiner Bänderverletzung am Fuß und hat mit einem positiven Corona-Test gerade einen nächsten kleinen Rückschlag hinnehmen müssen.
Djokovic schien sich zu Beginn gegen Ruud körperlich nicht wohlzufühlen. Der serbische Turnierfavorit fing sich aber schnell wieder und steigerte sich zunehmend. Souveräner als Ruud hielt der 21-malige Grand-Slam-Turniersieger von Beginn an seine Aufschlagspiele und vermied mit dem ersten Break des Matches zum 7:5 im ersten Satz doch noch den Tiebreak.
Im Halbfinale gegen den Amerikaner Taylor Fritz am Samstag hatte Djokovic noch zweimal den Tiebreak für sich entschieden und damit mehr Probleme gehabt als Ruud gegen den Russen Andrej Rubljow. Im zweiten Satz des Endspiels zog Djokovic mit dem Break zum 3:1 früh davon und ließ Ruud keine Chance mehr. Seine Botschaft an die Konkurrenz ist eindeutig: Djokovic will weiter gewinnen und wird nun auch bei den Australian Open zu Beginn der neuen Saison wieder ein Topfavorit sein
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