Während die deutschen Hockey-Herren mit zusammengepressten Lippen die EM-Silbermedaille in Empfang nahmen, saß Kais al Saadi in Amsterdam immer noch fassungslos auf der Mannschaftsbank.
«Die Enttäuschung ist riesig, weil wir gemerkt haben, das Team ist bereits so weit, um Turniere zu gewinnen», sagte der Bundestrainer am Samstag nach dem 1:4 gegen die Niederlande im Penaltyschießen. Der Rekordmeister war zuvor dem ersten EM-Titel seit 2013 im Finale extrem nahe, kassierte mit der Schlussstrafecke aber noch den 2:2-Ausgleich. «Die letzten neun Sekunden hätten wir wirklich nicht gebraucht», räumte al Saadi ein.
Kapitän Tobias Hauke ergänzte: «Auch solche Ausgänge gehören zum Sport dazu. Die Gegentore tun natürlich weh.» Für die DHB-Auswahl war es die erste Niederlage im Turnier. Insgesamt war Hauke aber mit der Leistung zufrieden: «Wir haben heute unser bestes Turnierspiel gemacht. Das stimmt mich optimistisch für alles, was jetzt noch kommt im Sommer.»
Nur ein Treffer im Shootout
Der deutsche Olympia-Kader war offensiv gestartet, konnte aber trotz zahlreicher Chancen Oranje-Torwart Pirmin Blaak nicht überwinden. Blaak war erst gegen Martin Zwickers (21. Minute) Eckennachschuss machtlos, doch Verteidiger Jorrit Croon rettete noch mit dem Körper auf der Linie. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Christopher Rühr (21.) zum verdienten Führungstreffer.
Die Gastgeber glichen zu Beginn der zweiten Halbzeit aus, als Lukas Windfeder einen Schuss von Robbert Kemperman (34.) unglücklich ins eigene Tor blockte. Hinein in die niederländische Druckphase gelang Constantin Staib (56.) dennoch 4:10 Minuten vor dem Ende der erneute Führungstreffer, doch der Gastgeber nutzte die Schlussstrafecke zum 2:2 durch Jip Janssen (60.). Im anschließenden Penaltyschießen traf nur Hoofdklasse-Legionär Florian Fuchs, während Rühr und Timm Herzbruch vergaben.
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