2016 hing olympisches Gold um den Hals von Alexandra Popp. 2019 erlebte sie als Kapitänin des deutschen Fußball-Nationalteams das bittere WM-Viertelfinal-Aus gegen Schweden.
Nach einer über halbjährigen Zwangspause wird die 30-Jährige vom VfL Wolfsburg in Kürze auf dem Spielfeld zurück erwartet – rechtzeitig für die Europameisterschaft im Juli in England?
«Ich sehe das alles sehr optimistisch und sehr positiv. Ich bin jetzt schon auf einem recht guten Niveau und habe noch ein gutes halbes Jahr, um 100 Prozent absolut fit zu sein – im Optimalfall natürlich schon vorher», sagte die zweimalige deutsche «Fußballerin des Jahres» am Mittwoch zu ihren EM-Chancen. «Grundsätzlich bin ich erst mal froh, gesund zu sein.»
Baldiges Comeback in der Bundesliga
Wegen eines Knorpelabrisses an der Kniescheibe hat Popp seit Mai 2021 kein Spiel mehr bestritten. Angang Dezember stieg die 111-malige Auswahlspielerin wieder ins Mannschaftstraining ein. Ihr Bundesliga-Comeback könnte sie in der Nachholpartie der Wolfsburgerinnen am 29. Januar bei Turbine Potsdam geben. Sie sei noch «ein bisschen in der Belastungsfindung, aber grundsätzlich fühle ich mich sehr gut», sagte die sechsmalige deutsche Meisterin.
«Wir freuen uns, dass Poppi nach ihrer schweren Verletzung wieder auf dem Platz steht. Wir haben immer gesagt, sie soll sich Zeit lassen und sich nicht unter Druck setzen – das gilt auch jetzt», sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg der Deutschen Presse-Agentur. «Als Spielerin und als Persönlichkeit ist sie auf und neben dem Platz enorm wichtig für unser Team. Wir drücken jetzt natürlich die Daumen, dass alles nach Plan verläuft.»
Ins Nationalteam zurückkehren könnte Popp theoretisch bereits beim Vier-Nationen-Turnier im Februar in England. Dort trifft die DFB-Auswahl auf das starke Spanien, Olympiasieger Kanada und auf die Gastgeberinnen. Diese Spiele sollen Aufschluss darüber geben, wo Deutschland nach den verpassten Sommerspielen von Tokio international steht. Spanien, Dänemark und Finnland sind bei der EM im Juli ebenfalls in England die Vorrundengegner.
EM-Teilnahme als großes Ziel
Die EM 2013 und 2016 hat Popp verletzungsbedingt verpasst: England wäre ihre erste Europameisterschaft. «Die EM ist ein sehr großes Thema für mich. Es war klar, ich nehme diese Herausforderung an. Das steht noch auf meiner Vita, das ist ein Ziel für mich», sagte die vielseitig einsetzbare Vorzeigespielerin. «Aber erstmal steht der VfL Wolfsburg im Fokus.» Als Spielführerin sei sie in ihrer Verletzungspause sowohl in der DFB-Auswahl als auch beim VfL immer recht nah an den Teams gewesen.
«Ich habe nicht das Gefühl, dass ich in den sieben Monaten, wo ich nicht auf Platz stand, mein Standing in Mannschaft verloren habe», sagte Popp zu ihrer Situation in Wolfsburg und fügte lächelnd hinzu: «Wir sind ein sehr guter Kader. Da heißt es nicht automatisch, dass ich sofort wieder in der Startelf stehe, wenn ich drei Meter auf dem Platz laufen kann.»
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