27. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Eiskunstlauf beendet Führungskrise: Wagner neuer Präsident

Nach internen Querelen hat die Deutsche Eislauf-Union eine neue Führung. Während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird der Journalist Andreas Wagner zum neuen Präsidenten gewählt.

Die Deutsche Eislauf-Union hat nach verbandsinternen Streitereien im zweiten Anlauf eine neue Führung bestimmt. Während der außerordentlichen Mitgliederversammlung am Samstag in Dortmund wurde der Sportjournalist Andreas Wagner einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt. 

Der frühere Eistänzer Daniel Hermann und der Ingenieur Thomas Rücker wurden als Vizepräsidenten bestimmt. Der 62 Jahre alte, in Stuttgart lebende Wagner löst Dieter Hillebrand ab, der 16 Jahre lang Präsident der DEU gewesen ist. Das neue Präsidium war als dreiköpfiges Team zur Wahl angetreten. Weitere Kandidaten gab es nicht. 

Wieder Meisterschaften nach Deutschland holen

Die Wahl einer neuen Führung des Verbandes war am 10. September während der ordentlichen Mitgliederversammlung in München nach Machtkämpfen und Querelen gescheitert. Das Trio um die damalige Kandidatin Larissa war zwar gewählt worden, nahm die Wahl aber nicht an. Die ehemalige Eiskunstläuferin verzichtete auf eine erneute Kandidatur. 

Nach den Auseinandersetzungen in der DEU sollten die «Ziele für die Zukunftsgestaltung des Verbandes unter anderen die Stärkung der Zusammenarbeit mit den Landesverbänden sowie der internen und externen Kommunikation» sein, hieß es in einer Mitteilung. «Unser Ziel muss sein, mittelfristig wieder Europa- oder Weltmeisterschaften nach Deutschland zu holen», sagte Wagner, einst Leiter Hörfunk Sport im Südwestdeutschen Rundfunk. 

Sportlich laufen die deutschen Eiskunstläufer der Weltspitze seit Jahren hinterher. Nach dem Olympiasieg der Paarläufer Aljona Savchenko/Bruno Massot 2018 konnte bei den Winterspielen im Februar in Peking kein DEU-Starter einen Platz unter den ersten Zehn erreichen. Bei den Weltmeisterschaften im März in Montpelliers wurden die Paarläufer Minerva Fabienne Haase/Nolan Seegert Fünfte, und Nicole Schott kam auf Rang zehn. Relativiert wurden diese Ergebnisse jedoch durch den WM-Ausschluss von Russland als Nummer eins der Eiskunstlauf-Länder wegen des Angriffs auf die Ukraine. Außerdem gaben Haase/Seegert kurz nach ihrem größten Erfolg ihre Trennung bekannt.