Eintracht Frankfurts Vorstand Axel Hellmann sieht die seiner Meinung nach «Verzwergung» der Fußball-Bundesliga mit großer Sorge und fürchtet Auswirkungen auf deren Attraktivität sowie auf TV-Einnahmen.
«Durch die Abstiege einiger großer Traditionsvereine in die 2. Liga verlieren wir an Reichweite und Schlagkraft. National, aber auch international sinken die Erlöse aus der Medienrechteverwertung», sagte der 49-Jährige in einem Interview des «Mannheimer Morgen». Die Attraktivität der Liga lebe von den Spielen der großen Traditionsvereine.
Spiele im Unterhaus wie beispielsweise Bremen gegen Schalke würden seiner Meinung nach wesentlich mehr Zuschauer vor das Pay-TV locken als einige Bundesligapartien. «Wer da nicht glaubt, dass dies Auswirkungen auf die Werthaltigkeit der Bundesliga in der Medienvermarktung haben wird, der ist entweder naiv oder verschließt bewusst die Augen vor den Realitäten», sagte Hellmann.
Zudem sieht er die wirtschaftliche Stabilität der Bundesliga mit einiger Sorge. Corona habe Schneisen geschlagen. Vieles sei auch in der neuen Saison unvorhersehbar. Er führte an, dass allein die Eintracht einen Umsatzeinbruch um rund 70 Millionen Euro und einen operativen Verlust von 45 Millionen Euro zu verkraften hatte. Der gesamte Gewinn der vergangenen Jahre und die Eigenkapitalgrundlage seien zu großen Teilen aufgefressen.
«Das können sie auf Bayern und Dortmund, die aufgrund ihrer Champions-League-Teilnahmen ein größeres Polster besitzen, aber auch eine höhere Kostenstruktur haben, übertragen», sagte er. Corona wirke wirtschaftlich wie ein Brandbeschleuniger auf bestimmte Fehlentwicklungen. «Dennoch gehört die Bundesliga noch zu den stabilsten Ligen in Europa», sagte Hellmann.
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