Als Vertreter von Kevin Trapp schritt Jung-Torwart Diant Ramaj nach dem Unentschieden zwischen dem FC Augsburg und Eintracht Frankfurt zögerlich vom Rasen.
Der 20 Jahre alte Bundesliga-Debütant hatte seiner Eintracht mit eine starken Parade in der Nachspielzeit gegen FCA-Joker Florian Niederlechner zwar den Punkt beim 1:1 (1:1) gerettet, beim Ausgleichstreffer aber sehr unglücklich ausgesehen. «Ich spreche ihn da völlig frei», verteidigte Trainer Oliver Glasner seinen Junior jedoch. «Diant Ramaj hat ein super Debüt gegeben und es sehr gut gemacht.»
Die Verpflichtung der Nummer zwei war ein sportliches Wagnis vor der Saison, doch beim Kaltstart überzeugte Ramaj größtenteils. Nach Führung durch Daichi Kamada (22.) ließ sich der gebürtige Stuttgarter allerdings von Augsburgs Michael Gregoritsch beim Ausgleich überlisten (38. Minute).
«Ich habe gesehen, dass der Torwart sehr weit weg vom Pfosten steht», sagte der Österreicher. «Dann habe ich das versucht, was ich im Training gegen unsere Torhüter auch gerne aus Spaß mache – auf den kurzen Pfosten schießen. Dass es aufgeht, ist natürlich super.»
«Big Safe» von Ramaj in der Schlussphase
Wie lange der deutsche U20-Nationaltorhüter den wie Filip Kostic als zweiten Frankfurter Schlüsselspieler wegen einer Corona-Infektion fehlenden Trapp vertreten muss, ist nicht klar. Doch die meisten Szenen sollten Ramaj, der seit Sonntag auch einen Wikipedia-Eintrag hat, Zuversicht für die kommenden Aufgaben geben.
«Er war sehr mutig, man hat ihm nie angemerkt, dass es sein erstes Bundesligaspiel ist», sagte Glasner-Assistent Jan Zimmermann. «Als Torwarttrainer freue ich mich für ihn, er hat bei den vielen Flanken Sicherheit ausgestrahlt und am Ende dem Team mit seiner Parade helfen können.»
Die Schlussparade von Ramaj beeinflusste auch das Fazit von Trainer Glasner. «Auf der einen Seite bin ich etwas traurig, dass wir nicht gewonnen haben, was durchaus möglich gewesen wäre», sagte der 47-Jährige. «Auf der anderen Seite hatten wir in der Nachspielzeit einen Big Safe.»
Augsburg wartet auf Pepis erstes Tor
Für den 20-jährigen Ramaj war es das erste Liga-Spiel, für Augsburgs ein Jahr jüngeren Ricardo Pepi die erste Bewährungsprobe in der Startformation. «Jeder erkennt, dass er ein unglaublich intelligenter Stürmer ist», sagte FCA-Manager Stefan Reuter, nachdem sein Team auf Rang 15 vorgerückt war. «Was ihm fehlt, ist noch das Tor, auf das wir warten.»
Für eine Ablöse von 13 Millionen Euro plus Bonuszahlungen war der in der Vorwoche beim 1:3 in Hoffenheim eingewechselte Amerikaner kürzlich vom FC Dallas gekommen. «Wir müssen es in den kommenden Spielen noch besser machen und weiter hart an uns arbeiten, dann werden wir auch erfolgreich sein», sagte der 19-Jährige. Nächster Gegner für den FCA ist am Samstag Bayer Leverkusen. Für Eintracht Frankfurt geht es am Freitag mit einem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld weiter.
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