Cedric Enard schien nach dem Meisterstück seiner Berlin Volleys gefühlsmäßig zu schweben.
«Ich werde wohl einige Tage brauchen, um zurück auf die Erde zu kommen. Dieser Abend war ein Traum für uns», sagte der Trainer im Konfettiregen während der Siegerehrung. Seine Mannschaft hatte mit einem 3:1 (25:29, 19:25, 25:23, 25:22) gegen den Dauerrivalen VfB Friedrichshafen die Finalserie um die deutsche Volleyball-Meisterschaft für sich entschieden. Zum zwölften Mal insgesamt und zum sechsten Mal in Serie sicherten sich die BR Volleys den Titel.
Diese Erfolgsbilanz bremst den Ehrgeiz von Geschäftsführer Kaweh Niroomand aber keineswegs. «Vielleicht sollten wir es jetzt auch mal in Angriff nehmen, Rekordmeister zu werden», sagte der 69-Jährige. Diese Bestmarke hält Friedrichshafen, aber nur noch mit dem hauchdünnen Vorsprung von einem Titelgewinn mehr als die Volleys.
Lange Finalserie
Die Finalserie ging über die volle Distanz. Am Ende siegten die Berliner mit 3:2. Dabei gelang es den Volleys als erstem Verein, nach zwei Niederlagen zum Auftakt noch Meister zu werden. «Ich kann mich nicht daran erinnern, eine Finalserie auf derart hohem Niveau erlebt zu haben, mit zwei Mannschaften, die absolut auf Augenhöhe waren», sagte Niroomand. Sein Fazit: «Von beiden Seiten wurde das Produkt Volleyball hervorragend dargestellt.»
Es wird nun mit Sicherheit personelle Veränderungen geben im Kader der Volleys. Wer geht, wer kommt – das steht noch nicht fest. Auf jeden Fall wird Mittelblocker Georg Klein seine aktive Zeit nun ein zweites Mal beenden und sich voll seiner Ausbildung zum Polizeikommissar widmen. Der 30-Jährige hatte sich deshalb schon vor zwei Jahren vom Volleyball verabschiedet. Weil aber in Anton Brehme ein Mittelblocker wegen einer Knieverletzung für die gesamte Saison ausfiel, stellte er sich noch einmal zur Verfügung.
«Er war eine enorme Hilfe für uns, ist ein unglaublicher Kämpfer, dazu ein hochintelligenter Spieler», lobte Niroomand. Als Kapitän Sergej Grankin am Samstag die Meisterschale überreicht bekam, gab er sie auf dem Siegerpodest sofort weiter an den neben ihm postierten Klein. 8553 Zuschauer in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle jubelten. «Eine unglaubliche Kulisse, sie hat uns mit zum Sieg getragen», sagte Niroomand.
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