Erst noch einen Rekord, dann soll Schluss sein: Die ehemalige deutsche Turnerin Oksana Chusovitina hat angekündigt, nach den Olympischen Spielen in Tokio ihre Karriere zu beenden – im Alter von 46 Jahren.
Sie wolle künftig mehr Zeit mit ihrem 22 Jahre alten Sohn Alisher verbringen, sagte die Mannschafts-Olympiasiegerin von 1992, die bei der Eröffnungsfeier in Tokio an diesem Freitag Fahnenträgerin der usbekischen Mannschaft sein wird. Für Chusovitina sind es die achten Olympischen Spiele – mehr hat noch keine Turnerin erlebt.
«Ich möchte mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen, der vor zwei Jahren nach Italien gezogen ist. Er studiert dort seit diesem Jahr und ich möchte bei ihm sein», sagte die älteste Turnerin der Tokio-Spiele nach dem Podiumstraining im Ariake Gymnastics Centre. Schon mehrmals hatte die Usbekin ihre Laufbahn unterbrochen. Sie habe noch nie nach Olympischen Spielen verkündet, dass es ihre letzten sein würden. «Aber diesmal werden es wirklich meine letzten sein», betonte sie nun.
Seit 2013 turnt Chusovitina wieder für ihr Heimatland Usbekistan. Davor startete sie von 2006 an für Deutschland, nachdem sie wegen der Behandlung ihres Sohnes gegen Leukämie nach Köln gezogen war. Nach Olympia-Gold 1992 mit der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) gewann sie für Deutschland 2008 in Peking Silber in ihrer Paradedisziplin Sprung.
Auch in Tokio will die 46-Jährige wieder im Sprung abtreten und sich am Sonntag für das Finale der besten Acht am 1. August qualifizieren.
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