Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen und RB Leipzigs Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff sehen keine unmittelbare Bedrohung für den deutschen Fußball durch die millionenschwere Transferinitiative aus Saudi-Arabien.
«Man muss abwarten, ob das nachhaltig ist, wir hatten eine ähnliche Situation mit China, davon spricht heute kein Mensch mehr», sagte Dreesen nach seiner Wahl in den Vorstand der European Club Association in Berlin. Mintzlaff, der ebenfalls in das Gremium der mächtigen Vereinigung einzog, äußerte Erstaunen über das Finanzvolumen aus dem Königreich.
«Wir haben das mitbekommen, dass das ein sehr unglaubliches Transferfenster war, mit Summen, die wir nicht kennen und die nicht gut sind für den Fußball. Das sind Summen, die wir als Verantwortliche und die Fans nicht mehr nachvollziehen können», sagte das Vorstandsmitglied der Red Bull GmbH. Nach dem spektakulären Wechsel von Superstar Cristiano Ronaldo hatten in diesem Sommer zahlreiche – auch jüngere Spieler – für teilweise astronomische finanzielle Angebote einen Transfer zu saudischen Clubs vollzogen.
Auch Watzke bleibt gelassen
Auch DFL-Chef Hans-Joachim Watzke wollte keine Alarmstimmung erzeugen. «Das ist ein Problem wie 1000 andere Probleme auch. Dass die Saudis das Geld haben, wussten wir vorher auch schon. Wir haben schon das Geld aus Abu Dhabi und Katar und jetzt kommt eben noch Saudi-Arabien dazu. Das tangiert uns in erster Linie weniger, weil die Bundesliga hat nicht die großen Geschäfte dort gemacht», sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund.
Gelassenheit wollte auch ECA-Chef Nasser Al-Khelaifi, gleichzeitig Präsident von Paris Saint-Germain, demonstrieren. «Wir haben in Europa die besten Spieler, die besten Vereine, den besten Wettbewerb», sagte der Katarer. Dreesen machte deutlich, dass es aber aus seiner Sicht keine Verlegung von Wettbewerbsspielen ins nicht-europäische Ausland geben dürfe – auch nicht nach Saudi-Arabien. «Wir müssen unsere Spiele in Europa bestreiten», sagte er.
Für Mintzlaff lauert die Konkurrenz für den europäischen Fußball ohnehin nicht nur im Mittleren Osten. «Wir müssen uns vorbereiten auf viele andere Sportarten, die aus den USA kommen, Football, Basketball, und in den europäischen Markt drängen und viel Interesse auslösen», sagte er.
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