23. November 2024

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Ducksch trifft doppelt: VfB patzt bei Werder Bremen

Nach langer Zeit hat es den VfB Stuttgart mal wieder erwischt. Die Schwaben verlieren in Bremen - weil ein lange glückloser Stürmer für Werder trifft.

Werder-Stürmer Marvin Ducksch hat seine mehr als zweimonatige Torflaute beendet und dem VfB Stuttgart die erste Niederlage nach zuvor elf ungeschlagenen Ligaspielen zugefügt. Der Bremer Angreifer traf beim 2:1 (1:0) der Grün-Weißen gegen die Schwaben doppelt und war im mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Weserstadion damit Matchwinner für die Gastgeber. Ducksch, der zuletzt Anfang Februar getroffen hatte, war in der 28. Minute per Foulelfmeter und in der 49. Minute erfolgreich. Für den VfB erzielte Deniz Undav (71.) nur noch den Anschlusstreffer.

Werder machte damit nach zuvor sieben sieglosen Partien einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib und war der große Gewinner im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Der VfB musste dagegen einen kleinen Dämpfer hinnehmen, ist als Tabellendritter aber immer noch auf Champions-League-Kurs.

«Wir haben ein richtig, richtig gutes Fußball-Spiel gemacht», sagte Romano Schmid bei DAZN. Der Vorlagengeber für Duckschs zweiten Treffer berichtete davon, dass er und der Torjäger im Laufe der Woche «auf eine gute Art und Weise» aneinander geraten waren. «Ich bin für ‚Duckschi‘ immer da. Er ist für mich wichtig, wenn er solche Tiefenläufe macht wie heute, zum Beispiel zum 2:0. Wir haben uns in den Haaren gehabt unter der Woche, heute hat er uns drei Punkte geschenkt», betonte der Österreicher.

Der Auswärtslauf des VfB endet in Bremen

«Die erste Halbzeit war eine unserer schwächsten, die wir gespielt haben», monierte Stuttgarts Torschütze Undav und blickte bereits auf das Duell am kommenden Samstag beim deutschen Meister Bayer Leverkusen voraus: «Ich hoffe, das wird ein Spiel auf Augenhöhe. Leverkusen ist super drauf, wir sind eigentlich auch gut drauf. Da müssen wir als Mannschaft agieren. Ich hoffe auf ein geiles Spiel.»

Der VfB, der zuletzt fünfmal in Serie auswärts gewonnen hatte, tat sich an der Weser von Beginn an schwer. Das schwungvolle Offensivspiel der Schwaben wollte nicht wie gewohnt in Fahrt kommen, weil die Bremer diszipliniert verteidigten und den Gästen nur wenig Raum ließen. Außer bei einem Kopfball von Nationalspieler Undav an die Latte kurz vor der Pause wurden die Stuttgarter so kaum gefährlich.

Zum Zeitpunkt der Undav-Chance lag der VfB allerdings bereits in Rückstand. Nachdem der insgesamt sehr unglücklich agierende Jamie Leweling Bremens Außenverteidiger Felix Agu im Strafraum gefoult hatte, verwandelte Ducksch den fälligen Strafstoß sicher. Für den Stürmer war es der zehnte Saisontreffer und das erste Tor seit Anfang Februar.

«Ducksch is on fire» – Der Stürmer trifft doppelt

Ducksch war zuletzt bei einigen Fans in die Kritik geraten und hatte deshalb öffentlich beklagt, dass er sich ungerecht behandelt fühlt. «Wenn ich aus Sicht der Fans sprechen würde, hoffen sie, dass ich im Sommer weg bin», hatte der Angreifer Anfang der Woche im Podcast «Kicker meets DAZN» gesagt. Nach seinem Treffer formte er seine Hände aber zu einem Herzen und ließ sich von den Zuschauern feiern. «Mein Sohn saß auf der Tribüne. Das Herz ging diese Richtung», sagte Ducksch.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie so richtig Fahrt auf. Zunächst vergab Nick Woltemade, der im Sommer zum VfB wechseln wird, die Chance zum 2:0 (48.). Dann scheiterte Leweling auf der Gegenseite am starken Werder-Torwart Michael Zetterer (49.). Wiederum im Gegenzug bauten die Bremer ihren Vorsprung auf 2:0 aus. Nach einer scharfen Hereingabe von Romano Schmid war Ducksch in der Mitte zur Stelle. Erstmals seit dem 3:1 gegen Freiburg Ende Januar ertönte danach wieder der Fan-Klassiker «Ducksch is on fire» im Weserstadion.

Die Stuttgarter steckten aber nicht auf und kamen durch Undav zum Anschlusstreffer. Der Nationalstürmer stocherte der Ball aus dem Gewühl ins Bremer Tor. Danach drängte der VfB auf den Ausgleich und kam zu zahlreichen guten Chancen. Doch Werder brachte den so wichtigen Erfolg mit großem Kampfgeist und ein bisschen Glück über die Zeit.

Von Lars Reinefeld, dpa