23. November 2024

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Dreßen offenbart mentales Tief: «Leichte depressive Phasen»

Nach langer Leidenszeit ist Skirennfahrer Thomas Dreßen wieder zurück im deutschen Speed-Team. Die Zeit ohne Wettkämpfe war nicht einfach.

Skirennfahrer Thomas Dreßen hat mentale Probleme in seiner langen Verletzungspause offenbart. In Gesprächen mit seinem Sportpsychologen sei er «schon darauf gekommen, dass so leichte depressive Phasen dabei sind», sagte der 28 Jahre alte Oberbayer rückblickend.

«Ich war bisschen negativ und schlecht drauf. Ich habe auch auf nichts mehr Lust gehabt» berichtete der Speed-Spezialist bei der Einkleidung des Deutschen Skiverbandes in Herzogenaurach weiter.

Dreßen fuhr sein letztes Weltcup-Rennen im März 2020. Anschließend bremste den Athleten vom SC Mittenwald zuerst eine Hüft-Operation aus. Dann sorgte ein Eingriff am vorgeschädigten Knie dafür, dass der Deutsche die gesamte vergangene Saison verpasste. Die WM im Februar 2021 war Dreßens einziger Wettkampf in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren. «Auf die Hüftverletzung war ich vorbereitet. Das war nicht so schlimm», sagte Dreßen. Die folgenschwere Knieverletzung habe ihn dann «schon getroffen».  

Der fünfmalige Weltcup-Gewinner erreichte seinen mentalen Tiefpunkt schließlich im vergangenen Herbst. «Als meine Teamkollegen letztes Jahr alle nach Amerika geflogen sind, und ich bis dahin noch gar nicht auf Schnee war und auch nicht wusste, wann es wieder auf den Schnee geht. Da bin ich mental bisschen in ein Loch gefallen», sagte Dreßen. Vor allem seiner Frau sei die «schlechte Laune» aufgefallen. 

Mittlerweile hat sich der Sieger der legendären Kitzbühel-Abfahrt 2018 wieder aus dem Tief herausgearbeitet. «Ich freue mich, dass ich mit allen wieder zusammen bin», sagte Dreßen, dessen Comeback sich nach der Absage der Zermatt-Rennen auf Ende November verschiebt. Im kanadischen Lake Louise wolle er die Abfahrt zwar ganz behutsam angehen und nicht «Hals über Kopf alles riskieren», dennoch kündigte Dreßen optimistisch an: «Ich will dahin, wo ich vorher war».