Die zweimalige Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler befürchtet einen Niedergang der deutschen Leichtathletik. Nach dem bisherigen Debakel bei den Weltmeisterschaften in Eugene, wo es bislang noch keine deutsche Medaille gab, sieht die 57-Jährige Handlungsbedarf.
«Es gab viel Krankheiten und Verletzungen bei den Topathleten im Vorfeld. Die, die hier starten, geben sicher ihr Bestes. Doch wir verlieren den Anschluss an die Weltspitze. Die deutsche Leichtathletik muss aufpassen, nicht unterzugehen», sagte Drechsler in einem Interview der «Thüringer Allgemeinen».
Die in Berlin lebende Drechsler fordert ein Umdenken im Deutschen Leichtathletik-Verband: «Wir müssen neu nachdenken. Warum ist die Schweiz plötzlich so gut im Sprint oder im Weitsprung der Männer, wo ein Zehnkämpfer Bronze holte. Der Verband muss professionelle Strukturen schaffen, Trainer besser bezahlen. Ein Spitzensportler muss abgesichert sein, auch wenn er studiert.» Man könne auch die Ehemaligen nutzen, «doch auf ihre Erfahrung legt derzeit keiner im Verband großen Wert», kritisierte die gebürtige Thüringerin.
Die mit 18 Jahren bis heute jüngste Weltmeisterin im Weitsprung hofft zumindest auf einen Titel von Weitspringerin Malaika Mihambo. Dann wolle sie sogar «nachts aufstehen. Entscheidend für Malaika wird ihr Anlauf sein. Trifft sie das Brett, sind bei ihr sieben Meter immer drin. Damit kann sie gewinnen», sagte Drechsler. Die Qualifikation im US-Bundesstaat Oregon findet am Samstag (21.00 Uhr MESZ/sportschau.de) statt, das Finale in der Nacht zum Montag (2.50 Uhr MESZ/ARD).
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige