6. Januar 2025

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DOSB: Vorstandschef wird nicht nach Parteibuch ausgesucht

DOSB: Vorstandschef wird nicht nach Parteibuch ausgesucht

Der Deutsche Olympische Sportbund braucht einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Präsident Weikert beschreibt das Anforderungsprofil und sagt, was er ausschließt.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) will bei der Neubesetzung für das Amt des Vorstandsvorsitzenden nicht grundsätzlich nach dem Parteibuch entscheiden. Man treffe keine Entscheidung vor dem Hintergrund der Frage, ob jemand SPD- und CDU-Mitglied sei, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». «Ich schließe nur eine Person mit einer Mitgliedschaft in der AfD vollkommen aus und auch eine in der extremen Linken. Ansonsten ist uns jede und jeder willkommen, die oder der dem Profil entspricht», sagte der 63-Jährige.

Nach der kurzfristigen Abberufung von Vorstandschef Torsten Burmester rückt der frühere hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) in die DOSB-Spitze. Der Dachverband hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass der 72-Jährige vom 1. Januar an für ein halbes Jahr kommissarisch den Vorstand der Dachorganisation des deutschen Sports ergänzen werde. Bouffier soll nach dem Willen des Präsidiums vor allem seine Kontakte in die Politik nutzen und bei der Steuerung der geplanten Olympia-Bewerbung helfen. Er sei «durch seine Vita, sein Netzwerk und seine Liebe für den Sport hierfür genau der richtige Mann», sagte Weikert.

Abberufung von Burmester «alternativlos»

Der DOSB war durch die Querelen um Burmester jüngst in personelle Turbulenzen geraten. Der bisherige Vorstandsvorsitzende kandidiert für die SPD für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters und wollte auch im Wahlkampf an der Spitze des DOSB-Hauptamtes bleiben. Weikert bestätigte im «FAZ»-Interview, dass er von Burmesters Kandidatur aus der Zeitung erfahren habe. «Die Abberufung als Vorstandsvorsitzender war alternativlos», betonte der DOSB-Präsident. Der DOSB habe an sich an der Kandidatur auch nichts auszusetzen. «Losgelöst davon, müssen wir als Präsidium natürlich insbesondere die Interessen des DOSB im Blick haben», sagte Weikert.

Die Stelle um den Vorstandsvorsitz werde formal ausgeschrieben. Man bekomme sicherlich auch Bewerbungen, «an die wir vielleicht derzeit noch gar nicht denken». Entscheidend für die Auswahl sei «Expertise im Sport – sei es durch Arbeit in einer Organisation oder der Wirtschaft, der Politik», sagte Weikert.