Mit dem Gesamtsieg beim ersten Seefeld-Triple für Frauen hat die Nordische Kombiniererin Nathalie Armbruster eine Sensation geschafft. Die angehende Abiturientin holte sich dreieinhalb Wochen vor der Weltmeisterschaft in Trondheim mit ihrem unverhofften Triumph auch noch die Führung im Gesamt-Weltcup. Am Freitag war die 19-Jährige zum Auftakt noch Dritte geworden, am Samstag gewann sie den zweiten Wettbewerb. Zum Abschluss war sie erneut die Beste und damit Gesamtsiegerin in Tirol.
Der Oberstdorfer Vinzenz Geiger (27) machte mit dem Triple-Sieg bei den Männern den deutschen Triumph am Finaltag perfekt. In einem spannenden Schlussspurt setzte er sich überraschend gegen den favorisierten Norweger Jarl Magnus Riiber durch. Dritter wurde dessen Teamkollege Jens Luraas Oftebro.
«Ein genialer Tag», sagte Geiger, der als Fünfter in Rennen gegangen war. «Ich bin einfach cool geblieben.» Bei der zwölften Auflage des Triples war es Geigers erster Triumph in Seefeld. Er gewann das Triple als erster Deutscher seit Eric Frenzel vor acht Jahren.
«Ich bin überglücklich», hatte zuvor Armbruster in der ARD geschwärmt. Schon am Samstag hatte sie die Tränen nicht zurückhalten können. Am Schlusstag lief sie mit der Deutschland-Fahne ins Ziel. «Der Moment, den werde ich für immer im Gedächtnis behalten, wie ich mit der Fahne über die Ziellinie laufe», sagte Armbruster. Zwischen Sprung und Rennen hatte sie wie schon an den Tagen zuvor Nudeln mit Tomatensoße gegessen – ein gewinnbringendes Ritual.
Seriensiegerin wird disqualifiziert
In Seefeld werden die Ergebnisse dreier unterschiedlicher Formate von Tag zu Tag mitgenommen. Erstmals wurde der Wettbewerb auch für Frauen ausgetragen. Bundestrainer Florian Aichinger bejubelte schon nach Armbrusters Sieg am Samstag einen «historischen Tag», den nie zuvor hatte eine deutsche Kombiniererin auch nur ein Weltcup-Rennen gewonnen.
«Das gibt einen riesigen Push für die WM, das macht was mit dem Selbstvertrauen. Natürlich ist die WM aber noch mal was ganz anderes, da kann viel passieren», sagte Armbruster. 2023 hatte sie hinter der Norwegerin Gyda Westvold Hansen WM-Silber geholt.
In Seefeld profitierte die Schwarzwälderin davon, dass die norwegische Weltcup-Seriensiegerin Ida Marie Hagen am Samstag wegen eines nicht regelkonformen Sprunganzugs disqualifiziert worden war. Ein Einspruch des norwegischen Verbands hatte keinen Erfolg.
Mit 53 Sekunden Vorsprung ging Armbruster zum Abschluss als Sprungbeste (97 Meter) ins 7,5-Kilometer-Rennen und baute ihren Abstand zur norwegischen Weltmeisterin Hansen sogar noch aus. Am Ende hatte sie 1:24,3 Minuten Vorsprung.
Weitere Nachrichten
Erstmals Schiedsrichter-Durchsage in Leverkusen
Hoeneß nimmt Meisterversprechen zurück
Frankfurts Nationalspieler Koch droht wochenlange Pause