Die Dopingfälle des italienischen Tennisstars Jannik Sinner und der polnischen Spielerin Iga Swiatek haben Aryna Sabalenka, die Finalistin der Australian Open, verunsichert. Die belarussische Weltranglistenerste äußerte beim WTA-Turnier in Dubai: „Man bekommt zu viel Angst vor dem System. Ich weiß nicht, wie ich dem System vertrauen kann.“
Verunsicherung im Alltag
Um sicherzustellen, dass sie nicht gegen die Anti-Doping-Regeln verstößt, hat Sabalenka ihre Gewohnheiten geändert. Früher, so erklärte sie, hätte sie sich nicht darum gekümmert, ihr Wasserglas stehen zu lassen, während sie die Toilette aufsuchte. Jetzt vermeidet sie es, aus demselben Glas Wasser zu trinken, um sich zu schützen. „Man hat das Gefühl, dass, wenn jemand eine Creme an einem benutzt und man positiv getestet wird, sie auf einen losgehen werden,“ fügte die 26-Jährige hinzu.
Fall Jannik Sinner
Jannik Sinner war im März 2024 in die Schlagzeilen geraten, nachdem er zwei positive Dopingtests abgelegt hatte. Er gab an, dass das verbotene Mittel Clostebol während einer Massage über die Hände eines Betreuers in seinen Körper gelangt sei. Die Tennis-Agentur Itia befand, dass kein vorsätzliches Verschulden oder Fahrlässigkeit vorlag und verhängte keine Sperre. Dagegen ging die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada vor.
Schließlich einigte sich Sinner mit der Wada auf eine dreimonatige Sperre. Er darf bis zum 4. Mai nicht an Turnieren teilnehmen, was rechtzeitig vor den French Open endet, die am 25. Mai in Paris beginnen. Die Wada zog ihren Einspruch vor dem Sportschiedsgericht CAS im Rahmen dieser Einigung zurück.
Fall Iga Swiatek
Die Situation um Sinner hat auch Parallelen zur polnischen Spielerin Iga Swiatek, die im vergangenen Jahr für einen Monat gesperrt wurde. Sie wurde positiv auf die verbotene Substanz Trimetazidin getestet. Swiatek erklärte, dass das positive Testergebnis auf ein nicht verschreibungspflichtiges Medikament zurückzuführen sei, das sie gegen die Folgen von Jetlag eingenommen hatte. Dieses Medikament war verunreinigt, was zu ihrem Dopingtest führte.
Forderung nach mehr Transparenz
Die Dopingfälle von Sinner und Swiatek haben eine Welle der Empörung ausgelöst. Experten und ehemalige Profis kritisierten die lange Geheimhaltung der Vorfälle und das Fehlen einer vorläufigen Sperre für Sinner. Auch die mangelnde Transparenz bei der Aufarbeitung dieser Fälle wurde stark kritisiert.
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