NBA-Superstar Luka Doncic hat die Basketball-Festspiele der deutschen Mannschaft bei der Heim-EM mit Titelverteidiger Slowenien vorerst unterbrochen.
Das deutsche Team um Kapitän Dennis Schröder musste sich den Slowenen in der mit 18.017 Zuschauern erneut ausverkauften Lanxess Arena in Köln mit 80:88 (36:44) geschlagen geben und verpasste damit den vorzeitigen Gruppensieg.
«Am Ende war es offensiv zu wenig, um das auszugleichen, was Luka gemacht hat. Wir haben zu viele freie Dinger verworfen. Es war offensiv keine Glanzleistung und defensiv haben wir nicht wirklich die Mittel gefunden», sagte Co-Kapitän Johannes Voigtmann bei Magentasport. Lobend fügte der Center an: «Der kann gut Basketball spielen.» Der diesmal schwächelnde Franz Wagner sagte: «Wir müssen ein bisschen physischer spielen und smarter werden.» Das Turnier sei «ein Auf und Ab».
Mit einer Bilanz von 3:1-Siegen hat die bereits für die K.o.-Runde in Berlin qualifizierte Mannschaft von Bundestrainer Gordon Herbert aber nach wie vor die Chance, die vor dem Turnier als Hammergruppe bezeichnete Gruppe B als Erster abzuschließen. Dafür muss Deutschland sein letztes Gruppenspiel an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Magentasport) gegen die bereits ausgeschiedenen Ungarn gewinnen und Slowenien zuvor gegen Frankreich verlieren. Das Achtelfinale in Berlin bestreitet Deutschland dann auf jeden Fall am Samstag um 18.00 Uhr in Berlin.
Doncic überragt
Doncic war mit 36 Punkten und zehn Rebounds der überragende Spieler bei den Slowenen. Auf deutscher Seite war Schröder mit 19 Zählern bester Werfer. NBA-Profi Franz Wagner blieb diesmal blass und kam zwei Tage nach seiner 32-Punkte-Gala gegen Litauen dagegen dieses Mal nur auf acht Zähler.
Kurz vor der EM hatte die deutsche Mannschaft gegen Slowenien in der WM-Qualifikation noch deutlich gewonnen (90:71). Doch anders als in München wirkten Doncic und Co. dieses Mal deutlich motivierter und engagierter. Das 93:97 gegen Bosnien-Herzegowina am Sonntag hatte den Titelverteidiger im Rennen um eine gute Ausgangsposition für die K.o.-Runde zudem unter Druck gesetzt.
Das deutsche Team wirkte zwei Tage nach dem Drama-Sieg gegen Litauen nach doppelter Verlängerung dagegen etwas müde und unkonzentriert. Schröder traf im ersten Viertel nur einen seiner sechs Würfe, der gegen Litauen noch alles überragende Wagner erzielte in den ersten zehn Minuten gar keinen Punkt. So lag Deutschland nach dem ersten Viertel folgerichtig mit sieben Zählern hinten (14:21).
Im zweiten Abschnitt wuchs der Rückstand sogar auf 14 Punkte an (17:31). Doch dann traf Schröder endlich seine ersten Dreier, das deutsche Team kam bis auf sechs Zähler heran (25:31). Gerade als das Momentum aufseiten von Schröder und Co. zu liegen schien, baute Superstar Doncic den Vorsprung der Slowenen durch fünf Punkte in Serie wieder aus.
Acht Punkte hinten zur Halbzeit
Zur Halbzeit lag Deutschland verdient mit acht Punkten hinten (36:44). Auch weil Doncic bereits bei 17 Punkten und sieben Rebounds stand. «Der ist schon unglaublich, ein fertiges Projekt», hatte Deutschlands Basketball-Legende Dirk Nowitzki bereits im Vorfeld über seinen 23 Jahre alten Nachfolger bei den Dallas Mavericks gesagt.
«Offensiv haben wir unser Spiel noch nicht gefunden. Wir werden uns jetzt in der Kabine sammeln und dann sieht es hoffentlich in der zweiten Halbzeit besser aus», bilanzierte Johannes Thiemann vom deutschen Meister Alba Berlin zur Pause bei «Magentasport». Und in der Tat kam die deutsche Mannschaft entschlossener aus der Kabine und verkürzte den Rückstand zwischenzeitlich auf zwei Punkte. Doch dann übernahm Doncic wieder das Kommando und brachte Deutschland fast im Alleingang die erste Niederlage bei. Deutschlands Kapitän Schröder wurde nach einem technischen und einem unsportlichen Foul in den letzten Sekunden des Feldes verwiesen.
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