Völlig ausgepumpt rang Benedikt Doll unter der strahlenden Sonne von Slowenien nach seinem Kraftakt über zehn Kilometer im Ziel um Luft.
Mit der frühen Startnummer zwei setzte der 32-Jährige im Biathlon-Sprint auf der Pokljuka zunächst die Bestzeit, am Ende musste sich der Schwarzwälder im ersten Rennen des neuen Jahres aber mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben. Denn gleich drei Norweger positionierten sich am Freitag noch vor dem Ex-Weltmeister: Ausnahmekönner Johannes Thingnes Bö feierte vor seinem Bruder Tarjei seinen sechsten Saisonsieg, Dritter wurde Sturla Holm Laegreid. «In die Top sechs zu laufen, ist immer eine sehr gute Leistung. Ich bin sehr zufrieden», sagte Doll im ZDF.
Nur knapp am Podium vorbei
Seinen zweiten Podestplatz der Saison verpasste Doll nur um 7,7 Sekunden hinter Laegreid. Dabei hatte ihm sein Gefühl während des Wettkampfes was anderes gesagt: «Es war sehr, sehr hart und anstrengend und da bin ich umso glücklicher, dass sich diese harte Arbeit gelohnt hat.» Nur den achten seiner zehn Schüsse hatte der Familienvater, der bei der WM vor zwei Jahren in der Höhe von 1300 Metern als 38. noch völlig chancenlos gewesen war, ganz knapp rechts hoch daneben gesetzt. «Randige Treffer hatte ich diese Saison schon genug. Es war ein bisschen zu zögerlich, ich will eigentlich ein bisschen offensiver schießen. Das kriege ich nicht so umgesetzt, wie ich es gern hätte», erklärte Doll: «Die Null stehend sollte dann schon in regelmäßigen Abständen kommen.»
Auch Sieger Bö musste eine Strafrunde laufen, war aber in der Loipe mal wieder eine Extraklasse für sich – so lag Doll 1:03,3 Minuten hinter dem viermaligen Peking-Olympiasieger. Auch die anderen Konkurrenten kamen nicht im Ansatz an den 29-Jährigen heran. In der reinen Laufzeit war Doll aber als Fünfter top und schaffte hinter Überflieger Bö die zweitschnellste Schlussrunde: «Das freut mich.» Auch deshalb geht er mit guten Chancen in die Verfolgung am Samstag (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport).
Rees guter Achter
Roman Rees wurde nach einer Strafrunde guter Achter (+ 1:17,9 Minuten). «Es war ein bisschen besser als erwartet auf der Strecke, weil ich über Weihnachten und Neujahr nicht auf Ski sein konnte. Den Start kann man als hoffnungsvoll bezeichnen», sagte der 29-Jährige, der Ende des Jahres kräftemäßig am Ende war. Die Norweger hätten derzeitig eine Sonderstellung. «Aber gegen alle anderen sind wir wirklich konkurrenzfähig», gab sich Rees auch mit Blick auf die Heim-WM in vier Wochen in Oberhof zuversichtlich.
Bei Plusgraden und strahlendem Sonnenschein enttäuschten die anderen Deutschen: Philipp Horn wurde 29., Justus Strelow 41. und Johannes Kühn landete auf Rang 44. David Zobel als 74. verpasste gar die Qualifikation für das Jagdrennen.
Dort will am Samstag (11.30 Uhr/ZDF und Eurosport) Einzel-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick angreifen. Sie geht als Sechste in die Loipe und hat nur 36 Sekunden Rückstand auf Sprint-Siegerin Elvira Öberg aus Schweden. Zum Abschluss des Weltcups finden am Sonntag die Mixed-Wettbewerbe statt.
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