Die enttäuschten Gladbacher Profis traten den schweren Gang zu den eigenen Fans an, als auf der anderen Seite des Borussia-Parks die große Kölner Party startete.
Mit erhobenen Armen jubelten die Derbysieger des FC mit den mitgereisten Anhängern – dank des dritten Erfolgs nacheinander gegen den ungeliebten Nachbarn hat sich der 1. FC Köln zumindest für knapp einen Tag Europapokal-Startplatz sechs gesichert. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart, der sein feierndes Team mit ein paar Metern Abstand beobachtete, gewann souverän mit 3:1 (3:0).
«Wir waren die ganze Woche heiß», sagte Torschütze Florian Kainz bei Sky. «Wir haben gut trainiert und uns riesig gefreut auf das Spiel.» Die Atmosphäre mache «riesigen Spaß». Die Mannschaft sei «motiviert, wir haben noch sehr interessante Spiele».
Jubelnde Kölner
Zuletzt gelangen den Kölnern vor mehr als 30 Jahren drei Bundesligasiege nacheinander gegen Gladbach. Vor 54.042 Zuschauern im erstmals seit Dezember 2019 wieder ausverkauften Borussia-Park erzielten Anthony Modeste (5.), Kainz (20.) und Dejan Ljubicic (34.) die Treffer für die die Gäste. Breel Embolo (85.) traf für die Borussia. «Das tut weh, da hinzugucken», sagte Gladbachs Jonas Hofmann über die jubelnde Kölner. Die Gegentore seien «viel zu einfach» gefallen.
Die Gladbacher mussten auf den zuletzt wieder torgefährlichen Marcus Thuram (muskuläre Probleme) verzichten, für ihn rückte Jonas Hofmann wieder in die Startelf. Auf der linken Seite sollte Geburtstagskind Ramy Bensebaini für Gefahr sorgen.
Gefährlich wurden aber zunächst nur die Kölner, die mit Salih Özcan und Dejan Ljubic in der Startelf begannen. Beide hatten nach ihren Einwechslungen im Spiel gegen Mainz großen Anteil am Sieg. Mit dem ersten Angriff über die linke Seite brachte Kainz Mittelstürmer Modeste ins Spiel, der aus kurzer Distanz mit seinem 60. Bundesligator für den FC das 1:0 erzielte. Es war bereits der vierte Treffer gegen Gladbach von Modeste, der am Donnerstag 34 Jahre alt wurde.
Hofmann vergibt
Die Gastgeber hatten nach dem Rückstand vor allem Probleme, wenn Köln über die Außenpositionen angriff. So auch beim 2:0 durch Kainz, der eine Hereingabe von Mark Uth zum zweiten Treffer für die Gäste nutzte. Borussias Spiel war fehlerhaft mit Ungenauigkeiten im Passspiel und in den Zweikämpfen. Zudem musste Nationalspieler Matthias Ginter verletzungsbedingt frühzeitig passen. Die besten Möglichkeiten vergab Hofmann (28./60.), der zweimal knapp das Tor verfehlte. Die gut eingestellten Kölner machten es wesentlich besser und kamen durch Ljubicic noch vor der Pause zu einer klaren Führung.
Davon erholten sich die Borussen nicht mehr. Mit Christoph Kramer und den beiden Youngstern Joe Scally und Luca Netz versuchte Gladbachs Coach Adi Hütter noch durch Personalwechsel für Besserung zu sorgen. Doch nach zuletzt guten Leistungen enttäuschte der Tabellenelfte im Derby auf der ganzen Linie und fand gegen die besseren Kölner keine geeigneten Mittel.
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