Nach der 25:31-Pleite der deutschen Handball-Frauen im Prestigeduell gegen die Niederlande setzten beide Rivalen ein starkes Zeichen gegen den russischen Invasionskrieg in der Ukraine.
Gemeinsam hielten alle Spielerinnen unter dem Applaus der 1718 Zuschauer in Krefeld ein blau-gelbes Plakat mit der Aufschrift «#StandwithUkraine» hoch. «Es gibt immer wieder Gespräche über die Lage dort. Das ist natürlich auch in den Köpfen der Spielerinnen drin. Ich bin froh, dass wir gezeigt haben, dass wir mit dieser Situation nicht zufrieden sind», sagte Bundestrainer Henk Groener.
«Am Ende sind ein wenig die Kräfte ausgegangen»
Im Duell mit dem Weltmeister von 2019 hatte sein Team zuvor die erste Niederlage in der EM-Qualifikation kassiert. Als Tabellenzweiter der Gruppe 3 hat die DHB-Auswahl aber weiter alle Chancen auf das Ticket für die Endrunde im November dieses Jahres. «In der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr so gespielt, wie wir das wollten. Nach der Pause waren wir nicht mehr in der Lage, ihre Angriffe zu stoppen», resümierte Groener.
Beste Werferinnen für die deutsche Mannschaft waren mit jeweils sechs Toren die Kapitäninnen Emily Bölk und Alina Grijseels, die beide ihr 50. Länderspiel bestritten. «Es ist sehr schade. Am Ende sind ein wenig die Kräfte ausgegangen», sagte Bölk. «Da waren wir nicht mehr so aggressiv in der Abwehr und im Angriff haben wir auch immer weniger den Zug zum Tor gefunden.» Bereits am Samstag kann es das DHB-Team im Rückspiel besser machen.
«Es ist noch viel Luft nach oben»
Wie schon bei der WM im Dezember 2021 tat sich die DHB-Auswahl im Angriff über weite Strecken schwer. In der ersten Viertelstunde gelangen nur drei Treffer. Lediglich der glänzend aufgelegten Torfrau Katharina Filter war es zu verdanken, dass die deutsche Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht höher im Rückstand lag.
Der Bundestrainer reagierte beim Stand von 3:6 mit der ersten Auszeit, in der er sein Team neu einstellte. Mit einem 4:0-Lauf innerhalb von drei Minuten ging die deutsche Mannschaft in Führung. Jetzt war es ein Duell auf Augenhöhe, in dem das DHB-Team auch das Manko vieler Zeitstrafen wegsteckte und mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause ging.
Doch nach Wiederbeginn kamen die DHB-Frauen nur schwer in Gang und lagen beim 14:17 (40.) erneut mit drei Toren hinten. Im Bemühen um eine Aufholjagd unterliefen den Gastgeberinnen zu viele Fehler, so dass die Wende nicht mehr gelang. «Wir haben die Niederlande gefordert, aber es ist noch viel Luft nach oben», befand Bölk.
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