Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wird die Verteilung von 10.000 Regenbogen-Fahnen am Münchner EM-Stadion am Mittwochabend unterstützen, kündigte Interimspräsident Rainer Koch an.
Nach dem Verbot der UEFA, die Arena beim abschließenden EM-Gruppenspiel des deutschen Teams gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten, sei es «umso wichtiger, dass wir jetzt sehr klar machen, dass wir in Deutschland deutlich sichtbare Zeichen setzen wollen», wird Koch in einer Mitteilung des DFB zitiert. «Dazu ist morgen beim Spiel gegen Ungarn für alle Zuschauer die erste Gelegenheit. Und das können wir alle gemeinsam beeinflussen.»
Für Vielfalt und Diversität
Die UEFA hatte zuvor entschieden, dass das Stadion in München beim Spiel der DFB-Auswahl gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und Gleichstellung erstrahlen darf. Hintergrund des geplanten Protestes ist ein Gesetz, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf Homosexualität und Transsexualität in Ungarn einschränkt und vergangene Woche vom ungarischen Parlament gebilligt wurde. Die Menschrechtsorganisation Amnesty International kündigte an, in Zusammenarbeit mit Christopher Street Day Deutschland am Mittwoch vor dem Stadion Fahnen in diesen Farben zu verteilen.
«Der DFB setzt sich entschieden für Vielfalt und Diversität ein – symbolisiert durch unseren Kapitän Manuel Neuer mit dem Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde. Und das nicht erst seit heute», betonte Koch. «Die deutsche Sicht ist anders als die Perspektive der UEFA», so das Mitglied der Exekutive der Europäischen Fußball-Union weiter.
«Sie hat neben der klaren Haltung gegen jede Form von Diskriminierung im Rahmen eines europaweiten Turniers auch zu berücksichtigen, dass ein politisches Statement gegen eine Parlamentsentscheidung eines Teilnehmerlandes abgegeben werden soll. Aus unserer nationalen deutschen Sicht ist unsere Haltung klar: die Entscheidung des ungarischen Parlaments entspricht in keiner Weise unseren Überzeugungen und unserer Haltung, sie ist aus unserer Sicht ein absolutes ‚No-Go‘.»
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