25. November 2024

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DFB macht trotz Pandemie zwei Millionen Euro Gewinn

Im Corona-Jahr 2020 hat der Deutsche Fußball-Bund einen Gewinn von zwei Millionen Euro erwirtschaftet und damit die Krise finanziell gut überstanden. Trotzdem ist es ein drastischer Rückgang.

Der Deutsche Fußball-Bund hat die Corona-Krise besser überstanden als erwartet und das Geschäftsjahr 2020 mit einem Gewinn von zwei Millionen Euro abgeschlossen.

«Überall waren die Einschläge massiv», sagte DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge zur Vorstellung des Finanzberichts für 2020 und versicherte: «Der DFB ist gesund und bleibt gesund.».

Der Verband weist demnach bei einem Ertrag von rund 354 Millionen Euro und einem Aufwand von 352 Millionen Euro ein Jahresergebnis in Höhe von 2,035 Millionen Euro nach Steuern auf. Im Haushaltsjahr 2019 erwirtschaftete der DFB noch ein Überschuss von 19,5 Millionen Euro nach Steuern. «Zu 2019 ist das deutlich weniger, aber in einem Corona-Jahr, in dem alle leiden mussten, ist es ein sensationelles Ergebnis», betonte Finanz-Direktor Markus Holzherr.

Turnierausfälle haben Vor- und Nachteile

Herbe Einnahmeverluste hatte der DFB vor allem im Bereich der Nationalmannschaft: 2020 mussten alle Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden. «Es gab einen Absturz bei Hospitality und Ticketing von 7,3 Millionen Euro auf null», erklärte Osnabrügge. Außerdem habe der Verband in dem Corona-Jahr nicht alle Leistungen von Partnern und Sponsoren erfüllen können, was zum Ausfall von Erlösen in Höhe von 11,7 Millionen Euro führte.

Es habe auch «gegenläufige Corona-Effekte» gegeben, die die Ausgaben gesenkt hätten. «Der Ausfall vieler Turniere bis hin zur Fußball-EM hat zu hohen Kosteneinsparungen geführt. Sportlich war das ein Nachteil, finanziell war es positiv», sagte Osnabrügge. Davon profitierten auch die Landesverbände mit einer «außerplanmäßigen und signifikanten Erhöhung der Zuwendungen» von 3,2 Millionen Euro, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie abfangen zu können.»

Bisheriger Schatzmeister tritt nicht mehr an

Der Rechtsanwalt wird beim DFB-Bundestag am 11. März nach sechs Jahren im Amt nicht mehr als Kandidat antreten. «Meine Entscheidung, nicht mehr anzutreten, erfolgte frühzeitig, sehr klar und vor allem freiwillig – und auch ohne Zorn», sagt Osnabrügge, der zuletzt vor allem unter dem Wirbel um den Rücktritt vom DFB-Präsident Fritz Keller gelitten hatte.

«Ich habe in den vergangenen Jahren Dinge erlebt, die man nicht unbedingt erleben muss und ohne die ich auch gut hätte leben können», meinte er. «Ich glaube aber schon, dass wir alle zusammen, den DFB positiv verändert haben und die Grundsteine für eine positive Zukunft gelegt haben.» Insofern sei er nicht enttäuscht, «aber es würde mir fern liegen, zu gehen und sagen, es ist super und alles ist gut».

Aufräumen wollte Osnabrügge zum Ende seiner Amtszeit mit dem Vorwurf, dass der DFB Möglichkeiten nutze, die Steuerabgaben zu umgehen. «Es wird häufig kolportiert, der DFB betreibe ein Steuersparmodell. Das ist blanker Unsinn», betonte er. «Der DFB zahlt für die Erlöse die exakten Steuern wie jeder andere», betonte er angesichts der in 2019 abgeführten Ertragssteuern von 18,2 Millionen Euro. «Auf den DFB lässt sich nur trefflich einprügeln.»

Von Andreas Schirmer und Ulrike John, dpa