12. März 2025

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DFB setzt große Hoffnungen auf Frauen-EM 2029 mit Ziel von über einer Million Zuschauern

DFB setzt große Hoffnungen auf Frauen-EM 2029 mit Ziel von über einer Million Zuschauern

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) legt seine Hoffnungen auf die Austragung der Frauen-EM 2029 und strebt an, über eine Million Zuschauer ins Stadion zu bringen.

Am Mittwoch übermittelt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) digital und ohne viel Aufsehen sein sogenanntes Bid Book, die Bewerbungsunterlagen, an die UEFA. Die Erwartungen des DFB bezüglich der Austragung der Frauen-EM 2029 sind hoch, da es sich um das wahrscheinlich einzige große Turnier in Deutschland in den kommenden Jahren handelt.

Nach der Heim-EM im vergangenen Jahr und mit Blick auf die bereits vergebenen WM-Turniere 2030 und 2034, gibt es für die Männer in Deutschland derzeit keine weiteren Highlights in Sicht. Die Maxime von FIFA-Präsident Gianni Infantino, „Wir machen den Fußball wahrhaftig global“, zeigt auch im Frauenfußball Wirkung.

WM-Chancen für Afrika in 2031 und 2035

Der DFB hat bereits die Auswirkungen dieser globalen Ausrichtung zu spüren bekommen, als seine Bewerbung für die WM 2027 abgelehnt wurde und das Turnier an Brasilien ging, wo es erstmals nach Südamerika vergeben wurde. Ein weiterer Versuch, die WM parallel zur EM 2029 auszurichten, wäre für den DFB riskant und mit hohem Zeitdruck sowie begrenzten Erfolgsaussichten verbunden.

Die FIFA hat mittlerweile entschieden, dass die Weltmeisterschaft 2031 an die Concacaf oder an Afrika vergeben wird, während die Austragung 2035 an Afrika oder die UEFA geht. England hat bereits sein Interesse bekundet, während Marokko und Südafrika als mögliche Bewerber für Afrika gelten.

Die Vergabe beider Turniere erfolgt wie zuletzt bei den Männern in einem gemeinsamen Verfahren, und der DFB muss bis Ende des Monats sein Interesse bekunden.

Fokus auf die EM-Bewerbung

Nach Informationen von dpa wird der DFB sich voraussichtlich auf seine EM-Bewerbung konzentrieren. Am vergangenen Wochenende wurde der Slogan „Together We Rise“ vorgestellt, der verdeutlicht, dass das Turnier in Deutschland zur Förderung des Frauenfußballs in ganz Europa beitragen soll.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf äußerte ein ambitioniertes Ziel: „Wir wollen bei den Spielen über eine Million Zuschauer ins Stadion bringen.“ Der bisherige Rekord für die EM lag bei 574.875 Fans im vergangenen Jahr in England. Neuendorf betonte auch, dass die EM 2029 sowohl emotional als auch wirtschaftlich erfolgreich sein soll, da frühere Europameisterschaften oft mit finanziellen Verlusten für die UEFA verbunden waren.

Mitbewerber und Fristen

Die Mitbewerber für die kontinentalen Titelkämpfe sind Polen, Portugal, Italien sowie das vielversprechende Duo Dänemark und Schweden. Der Stichtag für die Einreichung der finalen Bewerbungsunterlagen ist Ende August 2025. Die Entscheidung über den Austragungsort erfolgt im Dezember 2025 durch das UEFA-Exekutivkomitee.

Neue internationale Clubwettbewerbe

Deutschland könnte sich theoretisch auch um die Ausrichtung neuer internationaler Clubwettbewerbe bemühen. 2026 und 2027 findet der FIFA-Meisterpokal statt, an dem die Sieger der kontinentalen Vereinswettbewerbe teilnehmen. Um dabei zu sein, müsste ein deutsches Team die Champions League gewinnen, was zuletzt 2015 dem 1. FFC Frankfurt gelang. Die Einführung der Club-WM mit 16 Teams wurde auf 2028 verschoben.