Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der Nationalmannschaften beim DFB, hat nach dem frühen Scheitern der deutschen U21 bei der EM von einem «Super-Gau» gesprochen.
«Das ist sehr, sehr bitter. Dieses Turnier stand nicht wirklich unter einem guten Stern», sagte er nach dem 0:2 am Mittwoch gegen England. Mit nur einem Punkt schieden die Nachwuchs-Fußballer als Gruppenletzter aus, angetreten waren sie als Titelverteidiger.
Gegen die Engländer, die einige ihrer Topspieler sogar schonten, habe sich nochmal gezeigt, dass andere Nationen Deutschland voraus seien, meinte Chatzialexiou: «Da müssen wir uns schleunigst hinsetzen und auch an gewissen Themen in der Nachwuchsarbeit arbeiten. Da liegt noch viel Arbeit vor uns, um den Anschluss an die Weltspitze definitiv nicht zu verpassen.» Dass rund ein halbes Jahr nach dem kläglichen Aus der A-Nationalmannschaft bei der WM in Katar nun auch die U21 ein sportliches Fiasko erlebte, befeuert die Diskussionen und die Sorge um den deutschen Fußball.
U21 auf dem Boden der Tatsachen
Chatzialexious Bilanz des Auftritts der U21 bei dem Turnier in Georgien und Rumänien fiel äußerst ernüchternd aus. Gegen die Engländer habe das Team sich «ein bisschen ergeben. Traurig, aber am Ende hochverdient, dass wir hier als Tabellenletzter ausscheiden».
Die Mannschaft von Antonio Di Salvo habe in den drei Partien zwei ordentliche Halbzeiten gespielt. «Das ist einfach zu wenig, wenn du Europameister werden und dich für die Olympischen Spiele qualifizieren willst», sagte Chatzialexiou. «Als Fußball-Nation musst du anders auftreten, die Spiele bestimmen, mit einem gewissen Punch auch die Spiele gewinnen wollen», ergänzte der 47-Jährige und bemängelte in der Offensive die Qualität.
«Schlussendlich sind wir da, wo wir sind, und das ist die Realität», sagte Chatzialexiou. Er sicherte Di Salvo nach dessen erstem Turnier als Hauptverantwortlicher für die U21 aber umgehend zu: «Eine Trainer-Diskussion wird es nicht geben, weil wir Toni das Vertrauen schon vor dem Turnier ausgesprochen haben, weil wir sehen, wie wir arbeiten.» Di Salvos Vertrag war bereits vor der EM bis 2025 verlängert worden.
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