5. Dezember 2024

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DFB-Frauen in Serbien düpiert: «Es hat nichts gepasst»

DFB-Frauen in Serbien düpiert: «Es hat nichts gepasst»

Das deutsche Frauen-Nationalteam wollte vor der EM im Sommer in England die WM-Qualifikation für 2023 abhaken. Doch daraus ist nichts geworden. Die Serbinnen machten dem Favoriten das Leben schwer.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg stand kopfschüttelnd am Spielfeldrand, die deutschen Fußballerinnen schauten sich am Ende ratlos und enttäuscht an. Völlig überraschend sind die DFB-Frauen in der WM-Qualifikation außer Tritt geraten.

Nach einer schwachen Vorstellung haben die DFB-Frauen in Serbien die erste Niederlage kassiert. Mit dem 2:3 (0:1) in Stara Pazova verpasste es das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, vorzeitig das Ticket für Australien/Neuseeland 2023 zu lösen.

«Es hat einfach nichts gepasst»

«Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Es war im Grundsatz einfach zu wenig, sowohl defensiv als auch offensiv», räumte Kapitänin Alexandra Popp ein. «Es hat einfach nichts gepasst – egal ob es die Passqualität war, ob’s die Zweikämpfe waren oder das Spiel nach vorne oder defensiv das Spiel nach hinten.»

Mit zwei Toren düpierte Jovana Damnjanovic vom FC Bayern (49./69. Minute) die DFB-Frauen. Zudem traf Allegra Polljak (36.) für die Gastgeberinnen. Das 25. Länderspieltor der Münchnerin Lea Schüller (60.) und der Anschlusstreffer von Tabea Waßmuth (90.+2) in der Nachspielzeit waren zu wenig für den Favoriten.

Vor nur etwa 400 Zuschauern wackelte der Rekord-Europameister immer wieder in der Abwehr. So gab es statt des achten Sieges im achten Spiel auf dem Weg zur WM einen herben Rückschlag – und das knapp drei Monate vor der EM in England. Vor ihren abschließenden Partien im September in der Türkei und Bulgarien führt die DFB-Auswahl dennoch in der Gruppe H mit drei Punkten vor Serbien und hat das deutlich bessere Torverhältnis. Nur der Tabellenerste qualifiziert sich direkt, der Zweite muss in die Playoffs.

In der Offensive fast nichts zu bieten

Noch viel deutlicher als beim 5:1 im Hinspiel in Chemnitz offenbarte die deutsche Auswahl große Startprobleme. Die Wolfsburgerin Popp stand erstmals seit ihrer langen Verletzungspause wieder in der Anfangself, nachdem sie zuletzt beim 3:0 gegen Portugal als Joker gekommen war. Nach 20 Minuten musste sie auf der Torlinie für die geschlagene Keeperin Merle Frohms retten – und konnte vorne kaum Akzente setzen. Die Frankfurterin Frohms spielte anstelle von Almuth Schult vom VfL Wolfsburg, die eigentlich nach knapp drei Jahren ihr Comeback im Nationaltrikot geben sollte, aber wegen einer Schulterzerrung abreisen musste.

Mit einem Ball an den Außenpfosten vergab die Münchnerin Giulia Gwinn die erste Chance der Gäste (27.). Doch die Serbinnen belohnten sich für ihre starke erste Halbzeit mit dem 1:0 per Kopf durch die unbewachte Poljak. Kurz danach traf Lina Magull auf der Gegenseite die Latte, ansonsten hatten die DFB-Frauen in der Offensive fast nichts zu bieten. Und hinten blieben die Unsicherheiten: Nach einem verpatzten Rückpass von Gwinn schoss Poljak an den Pfosten.

Nach der Pause brachte Voss-Tecklenburg Spielmacherin Dzsenifer Marozsan von Olympique Lyon und die Wolfsburger Stürmerin Waßmuth. Die Hoffnung auf eine Wende nach Schüllers Tor machte Damnjanovic mit ihrem zweiten Treffer schnell wieder zunichte.

Für die deutsche Auswahl steht nun die Vorbereitung auf die EM im Juli im Fokus: Am 16. Mai wird Voss-Tecklenburg in Frankfurt/Main ihren erweiterten 28er-Kader für England bekanntgeben. Nach einem Testspiel am 24. Juni soll dieser auf 23 Spielerinnen reduziert werden. Vorrundengegner des Rekord-Europameisters in der anspruchsvollen Gruppe B sind Dänemark, Spanien und Finnland.

Von Ulrike John, dpa