DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Schatzmeister Stephan Grunwald haben die enorme wirtschaftliche Abhängigkeit des Verbands vom Erfolg der Nationalmannschaft bekräftigt.
«Ist die Nationalmannschaft erfolglos, geht es dem DFB auch wirtschaftlich nicht gut. Das kann man mit jedem Bundesligisten vergleichen», sagte Grunwald bei einem Medientermin in Frankfurt/Main. Am Samstag jährt sich die Wahl von Neuendorf und Grunwald in deren jeweilige DFB-Ämter.
Der DFB verzeichnete im aktuellen Finanzbericht auch wegen nötiger Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro. Grunwald bezifferte den Haushalt für dieses Jahr auf -19,5 Millionen Euro. Durch das Vorrunden-Aus bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 sind dem DFB Prämien in Millionenhöhe entgangen. Zudem, erläuterte Grunwald, würden sich sportliche Misserfolge auf Vertragsverhandlungen mit den Sponsoren auswirken.
Schatzmeister sieht hohes Einsparpotenzial
Der Verband hatte bereits Ende Januar mitgeteilt, dass in den einzelnen Abteilungen bis zum 30. Juni 2023 Maßnahmenpakete für ein ganzheitliches Konsolidierungskonzept aufgestellt werden sollen. «Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass jeder verstanden hat, wie die Situation ist. Ich bin optimistisch, dass wir es schaffen, dieses strukturelle Defizit zu beseitigen», sagte Neuendorf.
Grunwald äußerte, er sehe hohes Einsparpotenzial. «Es kann in den nächsten zehn Jahren nicht mehr so weitergehen, weil es dann den Verband nicht mehr gibt.» Der DFB könne sich in diesem Jahr noch die Zeit nehmen, «bewusst und richtig» zu entscheiden. Möglicherweise kommt auch die Unterbringung der Nationalspieler während der Länderspielphasen auf den Prüfstand.
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