Mit großem Interesse und auch einigen Sorgen blickt der Deutsche Boxsport-Verband auf die IOC-Entscheidung über eine mögliche Aberkennung der International Boxing Association (Iba).
«Ein grundsätzliches Aus ohne die Alternative in Form eines neuen Weltverbands würde dramatische Verluste bedeuten», sagte Sportdirektor Michael Müller der Deutschen Presse-Agentur. «Das Risiko für den Sport und auch unseren Verband ist fatal», sagte er weiter. Durch ein komplettes Aus würde etwa die Förderung der Athleten drastisch eingeschränkt.
Bei einer außerordentlichen Sitzung der IOC-Exekutive und des deutschen Präsidenten Thomas Bach am Donnerstag könnte der olympische Dachverband der umstrittenen Iba vorerst den Knock-out verpassen. In diesem Moment wäre das Boxen erst einmal ohne olympischen Verband. Die Iba will das drohende Aus als olympischer Verband noch gerichtlich vor dem Internationalen Sportgerichtshof (Cas) abwenden.
Einige Nationalverbände riefen einen Konkurrenzverband namens World Boxing ins Leben, der im November offiziell gegründet werden und die olympische Zukunft sichern soll. Der deutsche Verband ist noch kein Mitglied in der Vereinigung. Die Entscheidung über die Beteiligung muss die Generalversammlung treffen.
Die Iba ist seit 2019 unter anderem wegen dubioser Verbandsführung und fehlender finanzieller Transparenz suspendiert. Als Konsequenz wurde das Boxen aus dem olympischen Programm für die Spiele 2028 in Los Angeles gestrichen. Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforce – wie schon bei Olympia in Tokio.
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