Die in Saudi-Arabien tätige deutsche Trainerin Monika Staab rechnet damit, dass künftig auch prominente Fußballerinnen in den Wüstenstaat wechseln werden – sogar aus Deutschland.
Saudi-arabische Clubs sorgen seit längerem mit oft millionenschweren Transfers bekannter Profis wie Cristiano Ronaldo oder zuletzt Sadio Mané für Aufsehen. Die Clubs wollten nicht nur Meister bei den Männern werden, sondern auch bei den Frauen, sagte Staab im Deutschlandfunk «Players»-Podcast. Die 64-Jährige baut seit 2021 ein Frauen-Auswahlteam in Saudi-Arabien auf.
«Ich will nicht zu viel verraten, aber es gibt Gerüchte, dass ungefähr vier, fünf Weltklassespielerinnen, die auch an der WM teilnehmen, nach Saudi-Arabien gehen», sagte Staab. Sie erklärte, es gebe mehrere Männervereine, die auch den Frauenfußball aufgenommen hätten und in europäische Trainer investierten, um die Qualität zu heben. «Ich glaube, wir werden die ein oder andere – auch deutsche – Spielerin erleben, die vielleicht im Rentenalter ist, die sich nach Saudi-Arabien begibt, um dort Fußball zu spielen», sagte Staab.
Saudi-Arabien hat Frauen in den jüngsten Jahren mehr Rechte eingeräumt. So dürfen Frauen seit 2018 unter anderem Auto fahren und als Zuschauerinnen zu Fußballspielen ins Stadion. Im vergangenen Oktober startete eine Premier League der Frauen mit acht Teams. Das Land steht wegen Menschenrechtsverletzungen aber immer wieder in der Kritik. In Saudi-Arabien gilt eine besonders konservative Lesart des Islam, die die Rechte von Frauen beschneidet.
Weitere Nachrichten
Pogacar über Gelbes Trikot überrascht: «Fühlt sich gut an»
Tedescos Belgier haben Spaß vor Achtelfinale
Rassistische Kommentare gegen Ansah: DLV prüft Strafanzeige