Andrea Herzog hat als einzige aus dem Olympia-Team einen Podestplatz beim Weltcup der Slalomkanuten errungen. Die Weltmeisterin von 2019 paddelte in Prag im Einer-Canadier auf Rang zwei hinter der Australierin Jessica Fox, die als einzige Finalistin fehlerfrei blieb.
Platz drei ging an die Tschechin Tereza Fiserova. «Ich bin unglaublich happy, dass es so funktioniert hat. Die Strecke ist unglaublich schwierig, sowohl mental als auch körperlich. Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für Tokio», sagte die 21-Jährige aus Leipzig.
Für Chefbundestrainer Klaus Pohlen war es einer der wenigen Lichtblicke. «Es freut mich besonders für Andrea, dass sie ihre Trainingsleistung der letzten Wochen auch im Wettkampf auf den Punkt bringen konnte. Da sehen wir steigende Tendenzen in Richtung Olympia, sagte Pohlen. Im Männer-Bereich hatte er sich bei den Canadiern mehr ausgerechnet: «Dass wir das Finale komplett verpasst haben, ist ärgerlich, da sind wir unter unseren Möglichkeiten geblieben.»
Ex-Weltmeister Franz Anton kam auf Rang 25 hinter seinem Leipziger Vereinskollegen Lennard Tuchscherer, der ebenfalls sechs Strafpunkte bekam. Olympia-Starter Sideris Tasiadis aus Augsburg kassierte 52 Strafpunkte und wurde im Halbfinale 27. Der Olympia-Zweite von London 2012 stand zu seinem Fehler: «Am Tor war der Kopf nicht drin, ich rede nicht drumherum. Sonst war der Speed gut da, es geht mit Blick auf die Olympischen Spiele genau dahin, wo ich hin will.» Kleiner Trost: Ohne den Fehler fuhr er die schnellste Zeit des Feldes.
Probleme offenbaren sich derzeit im Kajak-Bereich. «Da haben wir, so wie es aussieht, ein klein wenig den Anschluss an die Weltspitze verloren, gerade wenn es in den hohen Geschwindigkeitsbereich geht», bilanzierte Pohlen. Allerdings gab er mit Blick auf Platz zehn von Tokio-Fahrerin Ricarda Funk (Bad Kreuznach) zu: «Wir haben den Weltcup mit Blick auf Tokio genutzt. Wenn wir hochintensiv trainieren wollen, dann müssen wir das jetzt tun.» Das Männer-Trio um Ex-Weltmeister Hannes Aigner aus Augsburg sowie Tim Maxeiner (Wiesbaden) und Noah Hegge (Augsburg) verpasste komplett das Finale.
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