Die deutschen Skispringer blicken mit Besorgnis auf die bevorstehenden Olympischen Winterspiele in Italien, die in knapp einem Jahr stattfinden. Nach einer enttäuschenden Vierschanzentournee und nur einer Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft haben sie mit sportlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie seit vielen Jahren nicht mehr. Lediglich Olympiasieger Andreas Wellinger konnte den Deutschen Skiverband (DSV) vor einer medaillenlosen WM bewahren, die jedoch von einem Anzug-Chaos der norwegischen Athleten überschattet wurde. Dies stellt die schwächste WM-Bilanz der deutschen Skispringer seit 2013 dar.
Bundestrainer Stefan Horngacher äußerte sich in der ARD und sagte: „Mit einer Medaille müssen wir leider zufrieden sein. Die Vorleistungen waren nicht gut genug. Wir haben drei vierte Plätze, das ist immer ganz, ganz schwierig.“ Der Österreicher steht seit der Tournee und den darauf folgenden schwachen Leistungen im Weltcup unter massivem Druck. Besonders die vierten Plätze im Team und im Mixed, in dem Deutschland zuvor fünfmal in Folge Gold gewonnen hatte, sind als große Enttäuschung wahrgenommen worden.
Zusätzlich zur schwachen Leistung der Herren gibt es auch Bedenken bezüglich der Altersstruktur des Teams. Während die Frauen auf dreimalige Medaillengewinnerin Selina Freitag (23) setzen können, stehen die deutschen Männer unter Druck, da Pius Paschke (34), Karl Geiger (32) und Wellinger (29) seit mehreren Jahren aktiv sind. Die Hoffnung ruht vor allem auf dem 24-jährigen Philipp Raimund, der beim Skandal-Springen am Samstag den fünften Platz belegte. Horngacher bemerkte: „Philipp Raimund hat die Tür für seine Karriere aufgemacht. Es gibt einige sehr positive Dinge.“
Sportdirektor Horst Hüttel äußerte sich zu den Herausforderungen für die kommenden Jahre: „Die größten Baustellen persönlich sehe ich im Nachwuchs. Da müssen wir beinhart arbeiten. Das wird eine Hauptaufgabe sein für unseren Verband.“
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