Mit der Schlusssirene des WM-Achtelfinals zwischen den deutschen Hockey-Damen und Südafrika hielt sich der Bundestrainer erst einmal die Hände vors Gesicht, dann drehte er sich um und stützte sich auf das Geländer nahe der Mannschaftsbank. Und übte harsche Selbstkritik.
«Bei den Ecken habe ich auf die völlig falschen Varianten gesetzt, damit hätten wir das Spiel schon früher viel klarer gestalten können», sagte Valentin Altenburg kopfschüttelnd. Und betonte: «Das geht heute voll auf meine Kappe.»
Denn nur mit 1:0 (0:0) hatte sein Team zuvor in Amstelveen den Afrikameister besiegt und sich so ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft in den Niederlanden und Spanien gemüht. Dabei hatte der haushoch überlegene Weltranglisten-Vierte jede Menge Chancen, die Partie auch auf der Anzeigetafel deutlich zu gestalten, der Torabschluss war am Samstag aber der große Schwachpunkt.
Noch unbesiegte Neuseeländerinnen warten nun
«Aus eigener Initiative und Kraft heraus haben wir viele Ecken gezogen und Chancen kreiert, da muss ich meinem Team ein Kompliment machen», resümierte Altenburg. Auch die Statistik von 52:7-Kreiseintritten, 20:1-Torschüssen und 17:2-Strafecken sprach Bände, doch am Ende war es trotzdem nur die eine verwandelte Strafecke von Spielführerin Nike Lorenz in der 38. Minute, die für das Weiterkommen sorgte. Co-Kapitänin Sonja Zimmermann versprach Besserung: «In Zukunft werden wir an unserer Effizienz arbeiten und dann bin ich auch weiterhin zuversichtlich.»
Für die Deutschen war es der dritte Sieg im vierten Turnierspiel, ehe nun am Dienstag (17.00 Uhr) ebenfalls in Amstelveen das Viertelfinale gegen die noch unbesiegten Neuseeländerinnen ansteht. Als Sieger der Vorrunde B hatten sich die «Black Sticks» direkt für die Runde der besten Acht qualifiziert und den Umweg über ein «Crossover» vermieden.
Diese Begegnung wird in jedem Fall das fünfte und letzte Spiel der Deutschen im Vorort von Amsterdam sein. Denn die Siegerinnen reisen im Anschluss zum Final Four ins spanische Terrassa, für die Verliererinnen ist die WM beendet. «Wir haben jetzt noch ein paar Tore offen, können aber auf unser super-souveränes Spiel gegen Südafrika bauen», sagte die Hamburgerin Viktoria Huse.
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