Die deutschen Medaillenhoffnungen haben sich am zweiten Tag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Rom nicht erfüllt. Die deutschen Diskuswerferinnen gingen ebenso leer aus wie Geher-Routinier Christopher Linke. Damit bleibt es vorerst bei einmal Bronze durch Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye, schon an diesem Sonntag gibt es aber etliche weitere Chancen.
Als Beste des Diskus-Trios belegte Claudine Vita mit 62,65 Metern den sechsten Platz, direkt dahinter folgte Shanice Craft mit 61,73 Metern. Beide waren schon EM-Dritte. Marike Steinacker blieb mit 59,72 Metern nur der zwölfte und letzte Platz. Die Olympia- und EM-Zweite Kristin Pudenz war in Rom nicht am Start. Ihren schon siebten EM-Titel nacheinander sicherte sich mit 67,04 Metern die Kroatin Sandra Elkasevic, die bis zu ihrer Hochzeit unter ihrem Mädchennamen Perkovic startete.
Olympiasieger Marcell Jacobs ist erneut Europameister über 100 Meter. Der Titelverteidiger gewann das Finale in 10,02 Sekunden vor seinem italienischen Landsmann Chituru Ali, der 10,05 Sekunden sprintete. Dritter wurde der Brite Romell Glave in 10,06 Sekunden.
Owen Ansah aus Hamburg belegte in 10,17 Sekunden Platz fünf. Robin Ganter aus Mannheim qualifizierte sich zwar ebenfalls für den Endlauf, verpasste ihn aber wegen muskulärer Probleme nach dem Halbfinale.
Linke spricht von einer Riesenenttäuschung
Zuvor blieb Linke eine weitere internationale Medaille vorerst verwehrt. Der 35 Jahre alte Potsdamer gab über die 20 Kilometer bei großer Hitze auf, nachdem er zwischenzeitlich noch zur Spitzengruppe gezählt hatte. Zwei Jahre nach EM-Silber über 35 Kilometer in München musste sich der WM-Fünfte nach etwa 15 Kilometern nach eigenen Worten sehr heftig übergeben.
Linke erreichte danach nicht das Ziel im Olympiastadion und sprach von einer Riesenenttäuschung. «Wenn man nicht riskiert und vorne mitgeht, gewinnt man keine Medaille», sagte er. Warum es ihm nach gut der Hälfte der Distanz so schlecht ging, konnte sich Linke zunächst nicht erklären.
Der Schwede Perseus Karlström gewann bei mehr als 30 Grad in 1:19:13 Stunden vor dem Spanier Paul McGrath (1:19:31) und dem Italiener Francesco Fortunato (1:19:54). Leo Köpp (1:21:19) aus Berlin wurde guter Achter.
20.000 Zuschauer sorgten für gute Stimmung
In einem hochklassigen Weitsprung-Wettbewerb verteidigte der Grieche Miltiadis Tentoglou seinen Titel. Der Olympiasieger und Weltmeister – zuletzt auch in der Halle – gewann mit EM-Rekord von 8,65 Metern vor dem Italiener Mattia Furlani (8,38) und dem Schweizer Simon Ehammer (8,31). Luka Herden landete mit 8,01 Metern auf Rang acht, Simon Batz wurde Neunter mit 7,65 Metern.
Die Sprung-Wettbewerbe finden auf einem Podium dicht vor den Augen der Zuschauer statt, am Samstag kamen etwa 20.000 und sorgten vor allem bei den Starts und vielen Erfolgen der italienischen Gastgeber erstmals für Stimmung. So auch bei Kugelstoßer Leonardo Fabbri, der mit der Klasseweite von 22,45 Metern Gold holte. Über 5000 Meter war der norwegische Favorit Jakub Ingebrigtsen in 13:20,11 Minuten nicht zu schlagen.
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