Bochums Kapitän Anthony Losilla wirkte so, als sei der VfL schon abgestiegen. «Wir haben heute einfach versagt, anders kann man es nicht sagen», sagte Losilla nach dem desolaten VfL-Auftritt beim 1:4 (0:1) beim SV Werder Bremen.
Der Mittelfeldspieler lehnte mit dem Kopf an einer Werbebande, die Augen waren leicht gerötet. Auch Teamkollege Kevin Stöger war fassungslos. «Die Leistung heute ist inakzeptabel, das geht nicht», sagte der Österreicher.
Durch die Klatsche bei starken Bremern und dem parallelen Last-Minute-Sieg des 1. FC Union Berlin gegen den SC Freiburg rutschten die Bochumer am 34. Spieltag doch noch auf Platz 16 ab und müssen damit in die Relegation gegen den Zweitliga-Dritten Fortuna Düsseldorf. Abgestiegen ist der VfL Bochum also noch nicht, doch mit einer Leistung wie in Bremen wird es das Team von Interimstrainer Heiko Butscher gegen Düsseldorf sehr schwer haben. Am Donnerstag hat der VfL zunächst Heimrecht, vier Tage später geht es dann in Düsseldorf endgültig um alles.
Werder verpasst Europapokal trotz Sieg
«Jetzt müssen wir uns schnell schütteln und wieder die Kurve bekommen. Wir müssen positiv bleiben und es gegen Düsseldorf besser machen», sagte Butscher mit Blick auf die beiden anstehenden Endspiele. Den Komplettausfall seines Teams in Bremen konnte sich der VfL-Coach nicht erklären. «Das hat sich in der Woche nicht angedeutet», sagte Butscher konsterniert.
Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion erzielten Marco Friedl (6. Minute), Anthony Jung (78.), Jens Stage (80.) und Romano Schmid (87.) die Treffer für die Bremer. Der eingewechselte Christopher Antwi-Adjei traf für Bochum (85.).
Der Sieg reichte für Werder am Ende aber nicht, um noch auf Platz acht zu springen und sich damit womöglich noch für den Europapokal zu qualifizieren. Am Ende fehlten zwei Tore für Platz acht. Bremens Trainer Ole Werner war dennoch stolz auf seine Mannschaft. «Werder Bremen hat die Saison auf Platz neun beendet. Das hätten uns vor der Saison nur wenige zugetraut.»
Bochum zeigt nächste schwache Leistung
Dass der VfL Bochum bis zum Schluss gegen den Abstieg spielen würde, kommt dagegen nicht völlig überraschend. Dennoch schienen die Bochumer nach dem spektakulären Erfolg bei Union Berlin vor zwei Wochen bereits fast gerettet. «Wir hatten uns eine gute Ausgangsposition verschafft und haben es irgendwie verschenkt», sagte Butscher.
Die Bochumer zeigten von Beginn an eine erschreckend schwache Leistung und ließen jegliches Erstliga-Niveau vermissen. Werder knüpfte dagegen an die zuletzt guten Leistungen an. Bereits in der sechsten Minute brachte Kapitän Friedl die Grün-Weißen in Führung. In der Folgezeit bestimmten die Bremer das Geschehen nach Belieben und hätten zur Pause klarer führen müssen.
Nach dem Seitenwechsel wurde der VfL Bochum anfangs etwas stärker. Doch am Ende brachen die Gäste völlig auseinander. Jung und Stage erhöhten für Werder, das plötzlich nur zwei Treffer von Platz acht entfernt war. Antwi-Adjei verkürzte auf 1:3 für Bochum, das dennoch gerettet schien, weil Freiburg in Berlin den Ausgleich erzielt hatte. Doch weil Union dann in der Nachspielzeit zum 2:1 traf, muss Bochum doch noch den Gang in die Relegation antreten.
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