Leonidas Stergiou hat ein bemerkenswertes Jahr hinter sich. Auf Leihbasis wechselte der in Deutschland bis dahin weitgehend unbekannte Außenverteidiger vorigen Sommer vom FC St. Gallen zum VfB Stuttgart. Eine Saison später steht er im Kader der Schweizer Nationalmannschaft für die Fußball-EM, beim VfB fest unter Vertrag und mit den Schwaben vor prickelnden Abenden in der Champions League.
«So ist es manchmal im Fußball. Es kann sehr, sehr schnell gehen», sagte der 22-Jährige, nachdem er mit den Eidgenossen am Montag sein Teamquartier in Stuttgart bezogen hatte. «Ich konnte sehr viel lernen und mich weiterentwickeln in diesem Jahr», erklärte Stergiou. Er sei «sehr froh» über die EM-Nominierung gewesen. Die Familie habe sich mit ihm gefreut, er habe viele Nachrichten gekriegt und sei «sehr, sehr stolz», so der Defensivmann.
Stergious Entwicklung war zumindest in diesem Tempo nicht absehbar. 15 Ligapartien bestritt er in der abgelaufenen Saison für Überraschungs-Vizemeister Stuttgart, doch erst gegen Ende der Spielzeit etablierte er sich auch mehr und mehr in der Startelf. Dass er defensiv variabel und in mehreren Systemen einsetzbar ist, gab im Kampf um ein EM-Ticket letztlich den entscheidenden Ausschlag gegenüber Kevin Mbabu vom FC Augsburg.
Dass sich die Schweizer vor ihrer Reise nach Deutschland in Stergious Heimat St. Gallen vorbereitet und nun in Stuttgart ihre Zelte aufgeschlagen haben, rundet die Story aus Sicht des Senkrechtstarters ab. «Sehr schön» sei das für ihn persönlich, berichtete Stergiou. Er sei von Kollegen auch schon gefragt worden, wo man sich in der Stadt außerhalb des Teamquartiers gut die Zeit vertreiben könne.
Die Schweizer bestreiten ihr erstes Vorrundenspiel bei der EM am Samstag (15.00 Uhr/MagentaTV) in Köln gegen Ungarn. Zum Abschluss der Gruppe A treffen sie am 23. Juni in Frankfurt auf Gastgeber Deutschland.
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