21. Februar 2025

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Debatte um Gewicht im Skispringen: Wellinger bezeichnet Diskussion als lächerlich

Debatte um Gewicht im Skispringen: Wellinger bezeichnet Diskussion als lächerlich

Die Diskussion um Gewichtsregeln im Skispringen wird von Andreas Wellinger als lächerlich abgetan, während Maren Lundby Reformen fordert. Karl Geiger sieht keine Schlupflöcher.

Die deutschen Skispringer Andreas Wellinger und Karl Geiger reagieren auf die anhaltende Diskussion über ungesunde Gewichtsoptimierung im Skispringen und sehen keinen Handlungsbedarf. Wellinger äußerte in einer Medienrunde eine Woche vor der Nordischen Ski-WM in Trondheim: „Ich bin der Meinung, dass der BMI – so wie er jetzt besteht – gut ist. Ich finde, es ist ein bisschen eine lächerliche Diskussion. Es ist überhaupt kein Thema, was jetzt relevant ist.“

Um Skispringerinnen und Skispringer vor einem ungesunden Gewichtsdrang zu schützen, führte der Weltverband FIS im Jahr 2004 eine Regel für den Body-Mass-Index (BMI) ein. Ein zu niedriger BMI, der sich aus Gewicht und Größe berechnet, führt zu einer Verkürzung der Skier, was einen Nachteil für die Athleten darstellt.

Reformvorschläge von Olympiasiegerin Lundby

Die ehemalige Weltklasse-Skispringerin Maren Lundby hat in einem Kommentar für den norwegischen Sender NRK kürzlich kritisiert, dass einige Athleten in den aktuellen Vorgaben Schlupflöcher finden. Lundby bemängelt insbesondere die Messmethoden und betont, dass ein höherer BMI keine Vorteile biete. Sie schlägt vor, Athleten mit einem zu niedrigen BMI zu disqualifizieren und fordert eine Anhebung der BMI-Grenze. Lundby weist auf mehrere Beispiele hin, wie diese Gewichtsvorgabe die physische und psychische Gesundheit der Sportler beeinflusse.

Geiger widerspricht der Schlupflöcher-Theorie

Karl Geiger, der Oberstdorfer Springer, sieht hingegen keine Schlupflöcher. „Gewicht ist mit das einfachste, was man kontrollieren kann – weil eine Waage kann sich jeder für 16 Euro im Baumarkt kaufen. Das ist kein Hexenwerk“, sagte er. Geiger ist sich seines erforderlichen Gewichtes bewusst und stellt fest: „Entweder ich habe es oder ich habe es nicht. Und wenn ich es über längere Zeit nicht hinkriege, dann muss ich einen kürzeren Ski in Kauf nehmen. Schlupflöcher gibt es nicht.“

Der 32-Jährige spricht sich auch gegen eine Verschärfung des BMI aus. „Ich glaube auch nicht, dass der BMI verschärft werden sollte, weil man dann eine Personengruppe, die sehr leicht und sehr drahtig ist, ausgrenzt. Es ist möglich, mit dem Maximum an BMI zu gewinnen. Das haben schon mehrere Athleten bewiesen. Es ist definitiv möglich, auf gesunde Art und Weise diesen BMI zu haben und leistungsfähig zu sein.“