Im ersten WM-Halbfinale seit elf Jahren kommt es für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft zum schnellen Wiedersehen mit Titelverteidiger Finnland.
Gegen den Champion von 2019, die Heimat von Bundestrainer Toni Söderholm, hatte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes erst am 29. Mai in Riga knapp mit 1:2 in der Vorrundengruppe verloren. Am 5. Juni (17.15 Uhr/Sport1) kämpft Deutschland gegen die Finnen um einen Platz im WM-Endspiel. Mit einem Sieg wäre die erste WM-Medaille für das deutsche Eishockey seit 1953 sicher. Im zweiten Halbfinale (13.15 Uhr) stehen sich die USA und Kanada in einem Prestigeduell gegenüber, das es ebenfalls bereits in der deutschen Vorrundengruppe gegeben hatte.
Chance auf eine Medaille
«Unser Weg ist noch nicht zu Ende, wir freuen uns auf das Halbfinale und schauen, was am Ende dabei rauskommt», sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast. Ein Sieg fehlt noch, und das deutsche Eishockey hätte die erste WM-Medaille seit 1953 sicher und würde tatsächlich um WM-Gold spielen. «In unserer Kabine war es nie eine Frage, dass wir eine gute Chance haben», sagte Verteidiger Moritz Seider: «Wir müssen uns nicht verstecken. Wir werden sicher immer eine Chance auf Medaillen haben in den nächsten Jahren, ganz sicher.»
Selbstbewusst hatten die deutschen Eishockey-Cracks nach ihrem 3:2 nach Penaltyschießen gegen den großen Rivalen Schweiz erklärt, dass ihnen der Gegner im Kampf um den Einzug ins Endspiel am Sonntag egal sei. «Wir wissen, wie gut wir sind. Es ist egal, gegen wen wir spielen. Ich denke, wir haben eine ziemlich gute Chance», tönte NHL-Stürmer Dominik Kahun. Die Finnen folgten den Deutschen mit einem knappen 1:0 gegen Tschechien in die Vorschlussrunde.
Auch der zuvor einzige deutsche WM-Viertelfinalerfolg war gegen die Schweiz gelungen – mit einem 1:0 bei der Heim-WM 2010. Der erneute Sieg in einem K.o.-Spiel gegen die Eidgenossen erinnerte zudem an die Winterspiele von Pyeongchang, als auf dem Weg zur olympischen Silbermedaille in der Viertelfinal-Qualifikation ein knapper Erfolg gelang. Diesmal hießen die Matchwinner Marcel Noebels und Mathias Niederberger.
Große Leistung
Noebels verwandelte mit einem unglaublichen Move den entscheidenden Penalty, Torhüter Niederberger war ein sicherer Rückhalt und parierte gleich vier Penaltys der Schweizer. Nach einem 0:2 hatte sich das Söderholm-Team dank der Tore von Tom Kühnhackl (38.) und Leon Gawanke in der letzten Minute der regulären Spielzeit in die dann torlose Verlängerung gerettet. «Wir haben etwas ganz Großes geleistet. Es macht unheimlich Spaß und es macht mich stolz, das Trikot zu tragen», sagte Noebels. Kahun meinte: «Was unser Team so gut macht, ist der Glaube an uns selbst und der Teamspirit.»
Begeistert über den Halbfinal-Einzug zeigte sich auch Fußball-Nationalspieler Thomas Müller. «Bärenstarke Leistung, @deb_teams Jungs!! Immer weiter! Viel Glück fürs Halbfinale», schrieb der gute Freund des früheren Eishockey-Nationalspielers Thomas Oppenheimer auf Twitter. Die Damen-Chefin im Deutschen Tennis-Bund, Barbara Rittner, schrieb: «Hammercool die Männer @deb_teams unsere Nerven Bravo».
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