22. November 2024

Sport Express

Express-Sport direkt aus der Arena

Das Skisprung-ABC zur Vierschanzentournee

Das Skisprung-Highlight im Alpenraum steht wieder an. Wer gewinnt den goldenen Adler? Und was ist eigentlich ein Telemark? Wissenswertes zur 71. Vierschanzentournee.

Die 71. Vierschanzentournee der Skispringer beginnt. Was gibt es zu wissen? Ein Lexikon in 26 Buchstaben des Alphabets.

A – Allgäu

Im Allgäu beginnt das Schanzen-Spektakel traditionell, nämlich am Schattenberg in Oberstdorf. Der beschauliche Ort in den Alpen ist zugleich die Heimat von Karl Geiger.

B – Bischofshofen

In dem Städtchen im Pongau (Österreich) findet am Dreikönigstag das Finale der Tournee statt. Auf der Paul-Außerleitner-Schanze wird tendenziell noch etwas weiter gesprungen als an den anderen drei Orten.

C – Captains Meeting

Oder auch Team Captains Meeting. Zusammentreffen der Mannschaften vor den Wettbewerben, um über Details zu beraten. Der Weltverband Fis führt durch die Runde.

D – Dawid Kubacki

Topfavorit der 71. Ausgabe. Kubacki kommt als Weltcup-Führender zur Tournee und würde seinen Titel von vor drei Jahren gerne wiederholen.

E – Eisenbichler

Markus Eisenbichler ist einer der bekanntesten deutschen Springer. Dachte im Sommer über das Karriereende nach und steckt nun im Formtief.

F – Frauen

Die Skispringerinnen hätten ebenfalls gerne eine Tournee, doch die Einführung verzögert sich weiter. Frühester Startpunkt ist nun der Winter 2024/25. Aktuell gibt es eine der Tournee ähnliche Serie in Villach/Österreich und Ljubno/Slowenien.

G – Goldener Adler

Das Objekt der Begierde. Wer die Tournee gewinnt, darf den goldenen Adler mit nach Hause nehmen.

H – Hannawald

Der bislang letzte Deutsche, dem der Tourneesieg gelang, war vor 21 Jahren Sven Hannawald. Er gewann damals als erster Athlet alle vier Einzelspringen bei einer Ausgabe.

I – Innsbruck

Der Bergisel in Innsbruck (Österreich) ist für Wind und Wetter bekannt. Häufig büßen Athleten bei dem Wettbewerb, der diesmal am 4. Januar stattfindet, ihre Titelchancen ein.

J – Janne Ahonen und Jakub Janda

Im Winter 2005/06 gab es zum bisher einzigen Mal zwei Tourneesieger, weil der Finne Janne Ahonen und der Tscheche Jakub Janda mit 1081,5 Punkten exakt gleichauf lagen.

K – Karl Geiger

Deutschlands erfolgreichster Skispringer der vergangenen Jahre. Gewann WM-Titel, Weltcup-Springen und Olympia-Medaillen, doch ein Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee fehlt ihm noch.

L – Lucky Loser

Gibt es nur bei der Vierschanzentournee. Die fünf punktbesten Duell-Verlierer des ersten Durchgangs kommen weiter und dürfen einen zweiten Sprung absolvieren.

M – Modus

Der Modus ist anders als im Weltcup. Statt einer durch den Gesamtstand festgelegten Reihenfolge gibt es bei der Tournee 25 K.o.-Duelle, die sich nach den Platzierungen der Qualifikation richten. Die 25 Sieger und die fünf Lucky Loser kommen weiter.

N – Neujahrsspringen

Silvester «Dinner for One», an Neujahr die Tournee: So kann die TV-Routine rund um den Jahreswechsel aussehen. Der Wettbewerb in Garmisch-Partenkirchen findet traditionell am 1. Januar statt.

O – Oberstdorf

Im Wintersport verrückten Ort im Allgäu findet alljährlich der Auftakt statt. Die Athleten mögen die Stimmung in der vollen WM-Arena besonders.

P – Preisgeld

Vor der letztjährigen Tournee wurde das Preisgeld deutlich erhöht. Der Gesamtsieger erhält nun 100.000 Schweizer Franken (etwa 100.400 Euro). Davor waren es 20.000 Franken.

Q – Qualifikation

Die Qualifikation hat wegen der folgenden K.o.-Duelle bei der Tournee eine besondere Bedeutung. Wer ausscheidet und einen Wettbewerb verpasst, hat mit den ersten Plätzen im Gesamtklassement nichts mehr zu tun.

R – Ryoyu Kobayashi

Titelverteidiger bei der Tournee. In diesem Jahr tut sich der Japaner allerdings schwer, reist nur als Gesamt-16. nach Oberstdorf.

S – Stefan Horngacher

Der Fachmann aus Österreich versucht als Bundestrainer, die deutsche Tournee-Flaute zu beenden. Betreute zuvor jahrelang erfolgreich die Polen um Kamil Stoch und Kubacki.

T – Telemark

Der Telemark gilt als ideale Landehaltung. Dabei landen die Füße nicht parallel, sondern leicht versetzt. Zudem wird der Oberkörper aufgerichtet und die Hände nach außen gestreckt.

U – Unfall

Auch Stürze sind bei den Skispringern nicht selten. Besonders schwer erwischte es vor knapp sieben Jahren Österreichs Lukas Müller, der sich am Kulm eine inkomplette Querschnittlähmung zuzog.

V – V-Stil

Rund um das Jahr 1990 begann sich ein neuer Sprungstil bei den Skispringern durchzusetzen. Die Anordnung der Skier in der Luft als V löste den Parallelstil ab und ist heute nicht mehr wegzudenken.

W – Wellinger

Pyeongchang-Olympiasieger und in diesem Winter ein Kandidat für Überraschungen. Andreas Wellinger wurde lange von Verletzungen geplagt, ist nun aber körperlich wieder fit und bereit.

X – x-beliebig

Skispringen ist kein Sport für jedermann. Nur wenige Nationen sind jährlich überhaupt dabei, ganze Kontinente überhaupt nicht vertreten.

Y – Youngster

Gibt es im deutschen Team nicht wirklich. Die Generation Eisenbichler (31), Geiger (29) und Wellinger (27) ist schon lange mit dabei, wirklich starken Nachwuchs gibt es im Weltcup aktuell nicht.

Z – Zuschauer-Rückkehr

Nach zwei Corona-Jahren sind die Fans bei der Tournee zurück. Auf den vier Stationen werden insgesamt rund 100.000 Zuschauer erwartet.

Patrick Reichardt und Thomas Eßer, dpa