Es begann am 28. März in Bahrain. Es endet an diesem Sonntag nur rund zwei Renndistanzen entfernt in Abu Dhabi. Ein Blick zurück auf die Formel-1-Saison von A bis Z.
A wie Angie. Es ist Mick Schumachers Hündin, Rasse: Australian Shepherd. Tierische Balance für den Formel-1-Stress. «Man muss immer einen Ausgleich finden. Mit einem Hund in der Natur zu sein, passt da wunderbar.»
B wie Basar. Der Boxenfunk beim Chaos-Rennen in Dschidda erinnerte nicht wenige an geschäftiges Handeln auf einem Basar. Wenn, dann, würde, könnte – Rennleitung an Red Bull, Red Bull an Rennleitung, und auch Mercedes mischte vom Kommandostand mit.
C wie Corona. Auch diese Saison stand im Zeichen der Pandemie. Die Formel 1 zog aber ihre Weltreise mit sage und schreibe 22 Rennen vor teilweise sogar vollen Rängen durch. Corona-Fälle blieben eine Seltenheit, das strenge Hygienekonzept hat sich wieder bewährt.
D wie Drehbuch. Die Netflix-Serie «Drive to survive» ist ein Renner. In diesem Jahr bekommen sie Material für eine Endlos-Fortsetzung. Crashs, Teamchefs, die Kopfhörer wutentbrannt um sich werfen, Flüche, Freude, Frust und am Ende ein Finale furioso.
E wie Eiskammer. Er ist bislang im Giftduell mit Max Verstappen recht cool geblieben. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Lewis Hamilton gern mal bei Minus 100 Grad in der Eiskammer regeneriert.
F wie Fuck. Toto Wolff ist ein emotionaler Mensch. Und nach dem Sprintrennen in Brasilien, als Starpilot Hamilton sich allen Unwägbarkeiten zum Trotz vorgearbeitet hatte, funkte der österreichische Mercedes-Teamchef: «Fuck them all».
G wie Gute-Laune-Verbreiter. Jost Capito hatte auch unerwartet oft Grund zur Freude. Herzerfrischend gab sich der 63 Jahre alte Williams-Teamchef immer wieder bei TV-Auftritten, eine Corona-Infektion stoppt ihn allerdings gegen Saisonende.
H wie Hälfte. Nur die Hälfte der Punkte gab es bei der Regenfarce von Spa-Francorchamps. Eine Runde hinterm Safety Car nach Ewig-Warterei und schon war alles wieder vorbei.
I wie Iceman alias Kimi Räikkönen. Mit 42 Jahren steigt er aus der Formel 1 aus. Ein Typ, der der Königsklasse fehlen wird, der Finne hat Fans auf der ganzen Welt. Bislang letzter Ferrari-Weltmeister (2007) und Sprücheklopfer, wenn er denn mal redete.
J wie Jubiläum. Kai Ebel, Formel-1-Reporter für den Sender RTL, feierte in diesem Jahr seinen 500. Grand-Prix-Einsatz. Beim Rennen in Barcelona – einem von vier, das der Privatsender übertragen durfte – war es soweit.
K wie Knallkörper. Nach der Rückkehr aufs Podium von Fernando Alonso hatte Sebastian Vettel eine besondere Überraschung parat. Ein kleiner Knallkörper sorgte für Erheiterung ein paar Tage nach Platz drei des mittlerweile 40 Jahre alten spanischen Weltmeisters von 2005 und 2006. Es war Alonsos 98. Podiumsplatz, sein erster seit 2014.
L wie Liebe. Für seine Freundin Kelly Piquet unterbrach Max Verstappen auch seine Vorbereitung auf das Finale, zusammen feierten sie in dieser Woche ihren 33. Geburtstag.
M wie Mittelmaß. Sebastian Vettel hatte sich mehr erhofft. Jahr eins im Aston Martin – enttäuschend. Weit weg von der Spitze. Längst hat sich Vettel, viermaliger Weltmeister von 2010 bis 2013, aber auch zum Wortführer im Kampf für eine nachhaltige Zukunft gemacht.
N wie Nölen. Das konnte er schon immer ganz gut. Und Helmut Marko gibt auch zu, dass es nicht schaden kann, ein bisschen Unruhe beim Rivalen – im aktuellen Fall Mercedes – zu stiften. Anschuldigungen, Vorwürfe, Opferrolle – alles inklusive beim 78-Jährigen aus Graz.
O wie Ocon. In einem ereignisreichen Rennen in Budapest gelingt Esteban Ocon im Alpine völlig überraschend der erste Sieg seiner Karriere.
P wie Poet. Lewis Hamilton trägt vor den Rennen immer T-Shirts mit einigen Worten drauf. Nicht irgendwelche. Zusammengereiht sind es jeweils Zeilen eines Gedichts in 22 Teilen.
Q wie Quote. Der Bezahlsender Sky hat eine knapp 50-prozentige Steigerung des Zuschauerinteresses registriert. Er überträgt die Formel 1 in Deutschland exklusiv, vier Rennen durfte in diesem Jahr auch RTL übertragen. Das letzte davon schauten durchschnittlich 3,48 Millionen TV-Zuschauerinnen und Zuschauer.
R wie Rookies. Mick Schumacher zog eine gute Bilanz seines ersten Formel-1-Jahres. Einige starke Auftritte, aber auch Fehler – Teil der Entwicklung, fand er. Haas-Kollege Nikita Masepin aus Russland und der Japaner Yuki Tsunoda im Toro Rosso überzeugten weniger.
S wie Sprintrennen. Dreimal kam es zum Zusatzrennen über eine verkürzte Distanz. Noch mehr sollen es im kommenden Jahr werden.
T wie Trauer. Im Mai starb der langjährige Automobil-Weltverbandschef Max Mosley mit 81 Jahren. Ende November trauerte die Formel 1 um Frank Williams, Team-Gründer und langjähriger Teamchef. Er starb mit 79 Jahren.
U wie umstritten. Katar und Saudi-Arabien – zwei Neulinge in diesem Jahr im Rennkalender. Alles andere als unumstritten unter anderem wegen der jeweiligen Menschenrechtslage in den Ländern.
V wie VW. Der Konzern könnte mit seinen Töchtern Audi oder Porsche womöglich in die Formel 1 einsteigen. Spekuliert wird darüber bereits seit einiger Zeit.
W wie Wettschulden. Cyril Abiteboul trägt seit Kurzem ein Tattoo auf der Wade. Er hatte, als er noch Teamchef von Alpine-Vorgänger Renault war, 2020 mit Daniel Ricciardo eine Wette laufen. Tattoo bei Podiumsplatz. Ricciardo lieferte, Abiteboul letztlich auch.
X wie x-en. Nicht immer ist alles jugendfrei, was da so über den Funk kommt. Was akustisch weggepiept werden muss, wird schriftlich kurzerhand mit XXX transkribiert.
Y wie Yas Island: Zum vierten Mal seit der Premiere 2009 wird die WM auf dem Yas Marina Circuit entschieden. Und es dürften noch mehrere Titel-Thriller hinzukommen. Das Saison-Finale der Formel 1 bleibt bis 2030 in Abu Dhabi.
Z wie Zhou: Er wird der erste chinesische Stammpilot in der Formel 1 sein. Guanyu Zhou, 22 Jahre alt, startet im kommenden Jahr für Alfa Romeo.
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